Wenige Tage vor dem Ablauf der Angebotsfrist ist der Bieterwettbewerb um die insolvente KirchMedia noch immer in vollem Gang. Die KirchMedia hat allen Interessenten eine Frist bis zum 10. September für verbindliche Kaufangebote gesetzt. Informationen aus Branchenkreisen will die neue KirchMedia- Geschäftsführung nach wie vor versuchen, das Kerngeschäft als Ganzes zu erhalten. Nach einer Vorauswahl sind derzeit für eine Übernahme der gesamten KirchMedia drei Bieter in der Endrunde. Das höchste Gebot soll mit 2,6 Milliarden Euro der US-Medienunternehmer Haim Saban über den französischen Medienkonzern TF1 abgegeben haben. Ein Konsortium um Altgesellschafter mit der Investmentbank Lehman Brothers, der Kingdom Holding des saudiarabischen Prinzen Walid und dem Handelskonzern REWE soll 2,5 Milliarden Euro geboten haben. Eine weitere Gruppe aus Commerzbank und dem Hollywood-Studio Columbia soll mit einem Angebot von 2,3 Milliarden Euro den Sprung ins Finale geschafft haben.
Sollte sich kein passender Käufer für das Gesamtpaket finden, sei aber auch der Verkauf einzelner Bestandteile wie den Sporthandel denkbar. Dafür wolle das Management der Kirch Sport AG um den früheren Fussballnationalspieler Günter Netzer Anfang kommender Woche ein verbindliches Angebot abgeben, berichtete die «Süddeutsche Zeitung» am Donnerstag. Im Gespräch sei ein Kaufpreis von 400 bis 500 Millionen Franken. Für den Fall einer Aufteilung würde sich der angeschlagene Medienkonzern EM.TV für eine Minderheitsbeteiligung am Deutschen Sportfernsehen DSF interessieren. «Wir prüfen das», sagte ein EM.TV-Sprecher. Alles zum Thema Kirch im Archiv
Freitag
06.09.2002