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Mittwoch
02.01.2002

Die Photo Print Electronic (ppe), eine Tochter der Endress+Hauser in Reinach, hat einen Insolvenz-Antrag in Deutschland gestellt. Die ppe hatte in den letzten vier Jahren Verluste von 100 Mio. Mark angehäuft. Weil auch ein Verkauf nicht gelang, droht nun die Zahlungsunfähigkeit, sagte ein Firmensprecher gegenüber der «Badischen Zeitung» am Mittwoch. Das Problem der ppe sei nicht die eigene Effizienz, sondern die abgesprungene Kundschaft: Siemens habe die Aufträge für Handys nach Asien vergeben, und Ericsson sei nach Fernost und in die USA gegangen. Die Photo Print Electronic müsse sich deshalb voraussichtlich aus dem Massenmarkt verabschieden und in den Industriemarkt zurückkehren. Die Firma hatte früher Leiterplatten für Medizintechnikfirmen gefertigt. 1997, vor dem Start der Handyteile-Produktion, setzte ppe 103 Mio. Mark um, 2000 mit Handyteilen 146 Mio. und 2001 etwa 103 Mio. Mark. Um den Massenmarkt habe Europa die «Schlacht verloren», zitiert die Zeitung den Sprecher. Die Hoffnung, mit dem GSM-Standard der Mobiltelefonie in Europa elektronische Bauelemente konkurrenzfähig herzustellen, sei enttäuscht worden. Nun würden Produktionsanlagen für neue Standards wie UMTS andernorts billiger aufgebaut. Derzeit entstünden etwa in China neue grosse Produktionsanlagen auf hohem Niveau. Von der Insolvenz der ppe sind im badischen Schopfheim und im Elsässer Pulversheim 768 Angestellte betroffen.