Der ehemalige US-Präsident war auf Twitter sehr aktiv, bis er dauerhaft gesperrt wurde. In der Folge hat er immer wieder gedroht, seine Fake News mit einem eigenen Netzwerk verbreiten zu wollen. Dieser Tag der Wahrheit ist nun gekommen.
Am Mittwoch hat Donald Trump mittels einer Medienmitteilung verkündet, dass er in Kürze sein eigenes Online-Netzwerk an den Start bringen wird. «Truth Social» heisse die Plattform, mit der er «der Tyrannei» der grossen Tech-Konzerne die Stirn bieten werde, erklärte Trump.
Eine Testversion für ausgewählte Nutzer soll demnach im November online gehen. Anfang nächsten Jahres werde dann die Vollversion der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
«Wir leben in einer Welt, in der die Taliban eine grosse Präsenz auf Twitter haben, aber euer amerikanischer Lieblingspräsident wurde zum Schweigen gebracht. Das ist inakzeptabel», begründet Trump seinen Schritt. Er habe deshalb das Unternehmen Trump Media and Technology Group (TMTG) gegründet. TMTG soll demnach auch einen Videodienst an den Start bringen, der sich auf «politisch nicht korrekte Unterhaltungsformate» konzentrieren werde. Das Unternehmen sei durch eine Fusion mit Digital World Acquisition Corp. entstanden und wolle an die Börse gehen.
Facebook, wo Trump 35 Millionen Follower zählte, verbannte den Republikaner am 7. Mai dieses Jahres auf unbestimmte Zeit. «Wegen des Risikos weiterer Aufstachelung zur Gewalt» machte auch Twitter kurze Zeit später Trumps Account mit fast 89 Millionen Followern dicht. Es folgten Youtube, Instagram, Snapchat und weitere.
Mit Klagen gegen die Tech-Konzerne war er bisher nicht erfolgreich. Im Mai startete er einen Blog mit dem Titel «From the Desk of Donald J. Trump». Die Website wurde jedoch schon einen Monat später wieder vom Netz genommen.