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Montag
04.09.2023

IT / Telekom / Druck

Werden spästestens Ende 2023 zur Vergangenheit angehören: Telefonkabinen in Italien... (Bild: © rainews.it)

Werden spästestens Ende 2023 zur Vergangenheit angehören: Telefonkabinen in Italien... (Bild: © rainews.it)

Mit Ende des Jahres 2023 hört in Italien ein jahrzehntealtes Relikt auf zu existieren: Die Telefonkabine. Ab 1. September beginnt die italienische Telekom Tim mit dem Abbau der öffentlichen Telefonkabinen, wie sie gegenüber Rai Südtirol am Freitag bekannt gab.

Ausnahmen gebe es nur für Krankenhäuser, Kasernen und Gefängnisse. Dort werde es weiterhin öffentliche Telefonkabinen geben. 

Die erste öffentliche Telefonzelle wurde im Februar 1952 in Mailand aufgestellt, auf der Piazza San Babila. Im gleichen Jahr wurde das Einrichten öffentlicher Telefonanschlüsse an bestimmten Orten, wie in kleinen Gemeinden, in entlegenen Weilern, auf Berghütten und in Bahnhhöfen, gesetzlich festgelegt, wie Rai Südtirol weiter berichtet.

Aufgrund dessen wurde Italien in kürzester Zeit das Land mit der höchsten Anzahl von Telefonkabinen pro Einwohner in Europa. Zur Blütezeit gab es eine Telefonkabine pro 450 Einwohnerinnen, was einer Gesamtzahl von etwa 130’000 Geräten im ganzen Land entspricht.

Mit Beginn der frühen 2000er-Jahre hat das Handy die Kommunikation stark verändert. Fast jeder Erwachsene in Italien besitzt inzwischen ein Mobiltelefon, Festnetzanschlüsse werden im privaten Alltag kaum noch gebraucht. Wie die italienische Telekom Tim mitteilte, sank die Zahl der Anrufe pro Jahr und Kabine zwischen 2019 und 2021 um 57 Prozent von 277 auf 118 Anrufe.

Die Agcom, die nationale Aufsichtsbehörde für das Kommmunikationswesen, hat im Mai 2023 beschlossen, dass die Telekom nicht mehr verpflichtet ist, den öffentlichen Dienst zu gewährleisten, und hat damit den Abbau der Telefonkabinen besiegelt.