CH Media hat auf Ende 2023 die «Zuger Presse» und den «Zugerbieter» an Christoph Blochers Swiss Regiomedia AG verkauft, wie der Klein Report Ende September berichtete.
Dem Medienhaus, dem Tochter Rahel Blocher als Verwaltungsratspräsidentin vorsteht, gehören bereits 31 Lokalzeitungen. Das Unternehmen hat angekündigt, die beiden gekauften Blätter in ihre bestehende «Zuger Woche» zu integrieren.
Ein Entscheid, dessen Folgen der Baarer Gemeindepräsident Walter Lipp als «herben Verlust» für die Gemeinde bezeichnet.
Eine Nachfolgelösung mit der Swiss Regiomedia AG kommt für den Baarer Gemeinderat aber nicht infrage. Laut der Gemeinde wollte der Verlag die Lokalberichterstattung auf Einsendungen von Vereinen, Parteien und Organisationen beschränken.
Der Gemeinderat stört sich an der «parteipolitisch klaren Prägung» des Verwaltungsrats. Kurzerhand hat sich der Baarer Gemeinderat dazu entschieden, ein eigenes kommunales Informationsblatt zu lancieren. Die Chancen, dass ein anderer Verlag in die Bresche springt, hält er aus wirtschaftlichen Gründen für unrealistisch.
Zudem hätten sich die Baarer in einer Umfrage wieder ein gedrucktes Informationsblatt gewünscht, wie der Baarer Gemeindepräsident auf Anfrage von zentralplus.ch ausführt: «Die Gemeinde will offen und transparent informieren. Nur mit digitalen Kanälen erreichen wir nicht die gesamte Bevölkerung.»
Wie die Gemeinde schreibt, solle das neue Blatt aus einem amtlichen Teil und einem redaktionell unabhängigen Teil bestehen. Um letzteres zu gewährleisten, will die Gemeinde einen externen Leistungsauftrag vergeben.
Ob sich die Swiss Regiomedia AG für eine allfällige Nachfolgelösung bewirbt, lässt Verwaltungsratspräsidentin Rahel Blocher auf Anfrage offen. Wie es indes ab Januar 2024 konkret mit dem «Zugerbieter» weitergeht, kann Blocher noch nicht sagen.
Wie teuer die Herausgabe werde, sei derzeit noch in Abklärung, sagt Walter Lipp.
Das letzte Wort habe die Gemeindeversammlung am 12. Dezember. Gibt diese grünes Licht, will der Gemeinderat das Informationsblatt voraussichtlich im Frühsommer 2024 starten.