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Mittwoch
24.05.2023

Digital

Die Empa-Forscher nehmen sich für ihre Drohnen-Technik Vögel oder Spinnen zum Vorbild: Illustration der geplanten «Voliere» (zVg)

Die Empa-Forscher nehmen sich für ihre Drohnen-Technik Vögel oder Spinnen zum Vorbild: Illustration der geplanten «Voliere» (zVg)

Drohnen sind die künstliche Intelligenz der Lüfte: Sie flicken Dachschäden, observieren Naturphänomene oder transportieren Güter inklusive Zeitungszustellung auf dem Land

Auf dem Empa-Campus in Dübendorf soll nun eine Art Voliere geschaffen werden, in der Forschende das Zusammenspiel von Drohnen, Infrastruktur und Natur in aller Ruhe erforschen und weiterentwickeln können. Kooperiert werden soll auch mit Partnern aus der Industrie.

«So wie das Immunsystem unseren menschlichen Körper schützt, so sollen künftig Drohnen unsere Gebäude und unsere Infrastruktur instandhalten», beschreiben die Verantwortlichen der Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt das Projekt, das die Sprachgrenzen von Technik und Natur verwischt.

Der Vergleich mit der Biologie und dem menschlichen Körper kommt nicht von ungefähr: Als Leiter des Empa-Forschungslabors «Sustainability Robotics» und Direktor des «Aerial Robotics Lab» am «Imperial College London» lassen sich Mirko Kovac und sein Team in ihrer Forschung von der Natur inspirieren.

Dabei entstehen Drohnen, die wie Wasservögel ins Wasser ein- und wieder auftauchen und sich in Sekundenschnelle in die Lüfte erheben, oder solche, die sich an Wänden und Decken anheften und wie Spinnen an dünnen Fäden abseilen. Oder es entstehen ganze Drohnenschwärme, die von Bienenvölkern inspiriert, in Arbeitsteilung und mit 3D-Druckverfahren «bauen» können.

Gleichzeitig arbeiten die Forschenden an bio-hybriden Flugrobotern, die sich nach getaner Arbeit in der Natur biologisch zersetzen und keinerlei Spuren hinterlassen. Ein bisschen spooky tönt das schon, findet der Klein Report.

Um die Entwicklungsbedingungen noch realistischer zu gestalten als bisher, soll nun eine Voliere entstehen, die als ständige Outdoor-Testumgebung für verschiedene Anwendungen genutzt werden kann.

«Mit dem ‘DroneHub’ im NEST wollen wir insbesondere auch die Bedürfnisse der Industrie besser verstehen und in unsere Forschung einbeziehen», sagt Mirko Kovac dazu.