Nach dem Einstieg der Kirch-Gruppe beim Münchner Filmrechtehändler EM.TV ist der Chef des Aufsichtsrats, Nickolaus Becker, zurückgetreten. Becker habe sich zu diesem Schritt entschlossen, um die Neupositionierung von EM.TV nicht zu belasten, hiess es bei EM.TV. Mit dem Rücktritt Beckers ist nach Angaben aus Branchenkreisen der Machtkampf in der EM.TV-Führung zugunsten des Vorstandschefs Thomas Haffa entschieden. Haffa favorisierte den Einstieg der Kirch-Gruppe im Gegensatz zu Becker, für den bereits die Absichtserklärung mit Kirch im Dezember keine zufriedenstellende Lösung war. Becker behauptet, der Aufsichtsrat hätte der Vereinbarung nur zugestimmt, nachdem wesentliche Nachbesserungen gemacht worden seien. Ein Sprecher der Kirch-Gruppe dementierte diese Darlegung und sagte, die verbindliche Vereinbarung entspräche in den Eckpunkten dem Verhandlungsergebnis vom Dezember. Weiter unsicher ist, ob die Vereinbarung doch noch am Widerstand des Briten Bernie Ecclestone scheitern wird. Formel-Eins-Mogul Ecclestone hat gemäss Zeitungsberichten ein Veto gegen den Einstieg der Kirch-Gruppe bei der SLEC eingelegt, weil er Nachteile bei der Vergabe der Fernsehrechte an den Formel-Eins-Rennen befürchtet.
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Kirch/EM.TV: Einigung bis Ende Februar?
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Freitag
16.02.2001