Auch wenn seine unfreundliche Übernahme von Twitter nicht von allen gefeiert wird, so werden doch seine Tweets von Millionen geliked.
Auf dem sozialen Netzwerk, für das Elon Musk bereit ist, 44 Milliarden Dollar zu bezahlen, schrieb er am Donnerstag: «Als Nächstes kaufe ich Coca-Cola und tue wieder Kokain rein.»
Der Tweet war natürlich nur ein Scherz. Aber bei Musk weiss man ja nie. Immerhin hat die US-Börsenaufsicht bereits 2018 eine Vorgabe erlassen, dass die Tweets des reichsten Querdenkers der Welt, die Einfluss auf Teslas Aktienkurs haben könnten, erst vom Unternehmen freigegeben werden müssen.
Bei Coca-Cola ist der Aktienkurs nach dem Tweet mit den Kaufabsichten und dem Kokain nicht sofort gestiegen. Dafür wurde der Tweet bis zum Samstag von rund 4,7 Millionen Nutzerinnen und Nutzern mit einem Herz versehen. Er steht damit auf der Liste der Tweets mit den meisten positiven Rückmeldungen aller Zeiten auf dem zweiten Platz.
Mit etwa 7,2 Millionen Likes nimmt die Todesmeldung des amerikanischen Schauspielers Chadwick Boseman weiterhin den ersten Rang ein. Der «Black Panther»-Darsteller war im Sommer 2020 nach einer Krebserkrankung verstorben.
Der dritte Platz in der Like-Rangliste nimmt der frühere US-Präsident Barack Obama ein. Sein Tweet aus dem Jahr 2017, in dem er Vorurteilen wegen Hautfarbe und Herkunft eine Absage erteilte, wurde bislang mit mehr als 4,1 Millionen Likes honoriert.
Musks Bemerkung, er wolle der dunklen Zuckerbrause wieder Kokain zumischen, entbehrt allerdings nicht jeglicher Wahrheit. Bis 1906 wurde dem Getränk tatsächlich Kokain hinzugefügt. Statt als Erfrischungsgetränk wurde das Gebräu damals noch als Allheilmittel beworben. Erst 1914 wurde die rezeptfreie Zugabe der Droge in den USA verboten.
Und was gibt es Neues in Sachen Twitter-Übernahme? Gemäss aktuellen Medienberichten gibt es nach wie vor Zweifler, dass der Deal durchgeht. Das zeige sich am Aktienkurs. Dieser liegt weiterhin rund 10 Prozent unter dem von Musk gebotenen Preis von 54,20 Dollar pro Aktie. Üblicherweise ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass die Aktionäre das Angebot nicht vollständig ernst nehmen. Zudem heisst es, Elon Musk sei nach wie vor daran, seine 44 Milliarden in Form eines Kredits zusammenzukratzen. Aber einen neuen CEO werde es bestimmt geben, sobald Parag Agrawal den Deal über die Bühne gebracht hat. Und monetarisieren wolle Musk dann Twitter, indem er zum Beispiel externe Webseiten, die in einen Tweet eingebettet werden, kostenpflichtig macht.
Bei so viel Unternehmertum im Blut passt es doch bestens, dass in diesen Tagen auch bekannt geworden ist, dass Elon Musk seine Wurzeln in der Schweiz hat. Die Urahnen seiner Muttter, die als Maye Haldeman geboren wurde, waren im frühen 18. Jahrhundert von Signau im Emmental aus als Haldimanns in die USA ausgewandert. Das zeigen Recherchen der «SonntagsZeitung».