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Dienstag
20.01.2004

Unter Tumulten hat am Dienstag in Abidjan, der Wirtschaftshauptstadt der Elfenbeinküste, der Prozess um den gewaltsamen Tod des französischen Radiojournalisten Jean Hélène begonnen. Fotografen und Kameraleute wurden von Sicherheitskräften zurückgedrängt, der Vorsitzende des Gerichts drohte mehrfach mit der Räumung des Saals. Angeklagt ist ein Polizist, dem vorgeworfen wird, Hélène am 21. Oktober hinterrücks erschossen zu haben. Der Elsässer, der für den in Westafrika sehr beliebten Sender Radio France Internationale (RFI) arbeitete, war erschossen worden, als er vor dem Sitz der ivorischen Polizei die Freilassung von Oppositionellen abwartete.

Der französische Präsident Jacques Chirac hatte den Tod Hélènes umgehend als «Mord» bezeichnet. Bei dem Prozess in Abidjan soll aufgeklärt werden, ob der angeklagte Polizist den tödlichen Schuss abfeuerte, ob er möglicherweise sogar auf Befehl handelte und welchen Einfluss die aufgeladene Stimmung in Abidjan hatte.