Für den Klein Report ist an der Übernahme interessant, inwieweit sich ein nachhaltiges Synergiepotenzial der beiden Firmen aufrechterhalten lässt. So ist die Scout24 zwar führende Playerin im Schweizer Rubrikengeschäft, doch bezieht sich ihr Führungsanspruch in erster Linie auf den Automobilbereich. Im Immobilienbereich steht sie mit einigem Abstand hinter der zur Tamedia («Tages-Anzeiger») gehörenden Homegate.ch und im Stellenbereich erreicht sie tendenziell eher eine dritte oder gar nur vierte Position.
Gerade diese Schwachstellen dürften durch den Zusammengang mit Ringier nicht kompensiert werden, da sowohl Stellen- als auch Immobilienanzeigen starken lokalen Charakter haben und Ringier in diesem Bereich über keine relevanten Printtitel verfügt.
Der lokale Aspekt spielt auch im Bereich der Gate24-Directories eine massgebliche Rolle, doch hier spielen Player wie die zur Publigroupe gehörende Local.ch oder die kürzlich lancierte Kartenapplikation von Google (maps.google.ch) dominierende und zentrale Rollen.
Während von der neuen Partnerschaft primär die Media Swiss Group in Form von preisgünstigem Zugang zu den Schweizer Werbekanälen von Ringier profitieren dürfte, bleibt offen, inwieweit die Flamatter Truppe sich im Aufbau des Auslandgeschäfts von Ringier bewähren wird. Spekulativ lässt sich fragen, ob Daniel Grossen durch diesen Schritt in die Konzernleitung von Ringier wechseln wird und ob er dort die Verantwortung für die «Neuen Medien» von Thomas Trüb übernimmt.
Abschliessend bleibt die Frage, zu welchem Preis sich Ringier die Media Swiss AG einverleibt hat und ob deren eigene Medien ebenso freizügig über diesen Kaufpreis spekulieren werden, wie dies «Cash» bei der Übernahme von Jobs.ch getan hat.
Dienstag
04.12.2007




