Der «arabische CNN»-Sender El Dschasira, seit sieben Jahren on air, erhält Konkurrenz. Am Donnerstag geht der neue Newskanal El Arabija erstmals auf Sendung; zunächst zwölf Stunden täglich, ab 3. März dann rund um die Uhr. «Wir werden den arabischen Fernsehzuschauern eine kluge und ausgewogene Alternative bieten», verspricht der Chef der Eignergruppe Middle East News (MEN), Ali el Hedeithy. Seit Anfang des Jahres betreibt das Medien-Unternehmen bereits den arabischen Satellitenkanal MBC (Middle East Broadcasting Center) sowie MBC-2, auf dem vorwiegend englische Unterhaltungssendungen laufen.
Mit El Dschasira greifen die El-Arabija-Macher kein Leichtgewicht an. «Die Versuche, El Dschasira zum Schweigen zu bringen, sind zahlreich», sagt Sender-Chef Mohamed Jassem el Ali. «Mehr als 200 offizielle Klagen sind bislang gegen uns eingereicht worden.» Einige Staaten wie Bahrain und Saudi-Arabien fühlten sich offenbar so auf die Füsse getreten, dass sie El-Dschasira-Mitarbeitenden keine Arbeitserlaubnis ausstellten. Angesichts dieser Konfliktlage lässt die Tatsache aufhorchen, dass die neue Konkurrenz von El Arabija unter anderem von saudi-arabischen und kuwaitischen Investoren unterstützt wird. Dennoch sieht Middle-East-News-Chef Hedeithy keine Interessenskonflikte zwischen Journalisten und Geldgebern: Natürlich gelte auch für El Arabija der Grundsatz der «Informationsfreiheit». Für die journalistische Qualität sollen auch die mehr als 30 Auslandsbüros sowie ein so genannter Rat der Weisen sorgen.
Mittwoch
19.02.2003