Feuer im Dach beim Radio-Verband Unikom: Die Radios ohne Konzession, die keinen Leistungsauftrag zu erfüllen haben, haben das Ruder übernommen. Zum Leidwesen der Komplementär-Radios.
Weil alle ihre Vertreter aus dem Vorstand abgewählt und alle ihre Anträge abgelehnt worden sind, werden die nicht gewinnorientierten Radios, die eine Konzession und einen Leistungsauftrag haben, in corpore den Verband auf Ende September verlassen.
Das schreiben Kanal K (Aarau), Radio 3fach (Luzern), Radio Rabe (Bern), Radio Rasa (Schaffhausen), Radio Stadtfilter (Winterthur) und toxic.fm (St. Gallen) in einem gemeinsam verfassten Communiqué vom Montag. Bereits ausgetreten war Radio X.
Gemeinsam wollen sie einen neuen Verband aufbauen, um ihre Interessen zu vertreten.
Bei dem 1983 von nicht kommerzorientierten Radios gegründeten Verband hatten die meldepflichtigen Radios ohne Konzession an der Delegiertenversammlung Ende April alle Vertreter der Komplementär-Radios aus dem Leitungsgremium abgewählt und alle Anträge abgeblockt.
Da sich an der neuen Mehrheit nichts ändern lasse und das Vertrauensverhältnis zum Vorstand nicht mehr gegeben sei, habe man sich für den gemeinsamen Austritt entschieden, so die sechs konzessionierten Radios weiter.
Der Verband war ursprünglich gegründet worden, um die Radios gegenüber den Behörden zu vertreten, welche in Konsultationsprozessen nur mit Verbänden kommunizieren.