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Freitag
22.03.2002

Das ungastlich behandelte Gastland Italien zieht sich von der Pariser Buchmesse zurück. Nach massiven Protesten gegen den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi sagte die von Kulturstaatssekretär Nicola Bono geleitete Delegation am Freitag alle offiziellen Veranstaltungen auf der Messe ab. Wegen der Proteste am Vorabend hatte der Pavillon Italiens auf der Messe nicht feierlich eröffnet werden können. Mehrere Dutzend Gegner verwehrten der Pariser Kulturministerin Catherine Tasca den Zugang zum Italien-Pavillon, wo sie von zwei Staatssekretären der Regierung Berlusconi erwartet wurde. Die französischen und italienischen Demonstranten protestierten gegen die Kultur- und Medienpolitik der Regierung Berlusconi. Tasca selbst hatte vor Wochen erklärt, sie werde Berlusconi nicht die Hand schütteln, falls er zur Eröffnung der Buchmesse kommen sollte. Berlusconi war aber wegen «innenpolitischer Verpflichtungen» gar nicht nach Paris gereist. Bis zum kommenden Mittwoch werden auf dem «Salon du livre» Werke von fast 1 600 Schriftstellern aus aller Welt präsentiert.