«Wenn die Leser wüssten», liess sich Rolf Bollmann (64) im Dezember von «Persönlich» zitieren, «welche zum Teil widerlichen Figuren im Journalismus rumturnen und was für Taugenichtse solche Artikel schreiben, dann kämen bei ihnen einige Fragezeichen auf.» Bei dieser und ähnlichen Aussagen, krebst der CEO der Basler Zeitung Medien (BZM) knapp einen Monat später zurück, würde er sich heute «einiges differenzierter und nicht in diesem harten Ton ausdrücken».
Gelegenheit zur Abbitte gewährt ihm die Basler Internetzeitung «Online Reports» in einem ausführlichen Gespräch mit Chefredaktor Peter Knechtli. Er sei, so Bollmann, «wirklich verärgert gewesen» über ehemalige Journalisten der «Basler Zeitung» (BaZ), «die während Wochen mit Unwahrheiten und Gehässigkeiten über diese BaZ herab schimpften». Da habe er seine «alten Eigenschaften als Fussballer» - auf dem Rasen wurde der gelernte Feinmechaniker auch als «Eisenfuss» bezeichnet - hervorgeholt und brutal zurückgeschlagen. Doch: «Es tut mir heute leid, wenn ich Gefühle von guten Journalisten verletzt habe.»
Weiter erfährt der geneigte Leser von «Online Reports» in dem am Freitag erschienenen Interview, dass die BaZ 2012 im «hohen einstelligen Prozentsatz» Abonnenten verloren hat und dass Bollmann, der sich selbst als unpolitischen Menschen sieht, «sein» Blatt trotzdem noch als «Forumszeitung» wahrnimmt.
Ziel des ehemaligen Tamedia-Managers sei eine «Qualitäts-Kaufzeitung» mit einer Ebit-Marge von zwölf bis 15 Prozent. «Das ist der Massstab, den die führenden guten Regionalzeitungen in der Schweiz aufweisen», so Bollmann gegenüber «Online Reports». Möglich sei eine solche Rendite auch mit einer «Basler Zeitung nackt».