Der Abgang des Wirtschaftsredaktors Heinz Bitterli von der «Neuen Zürcher Zeitung» per Ende Mai ist keineswegs die einzige reguläre oder vorgezogene Pensionierung, die das renommierte Blatt im laufenden Jahr zu verkraften hat. «Es ist richtig, dass in der NZZ im Frühsommer 2009 ein Generationswechsel stattfinden wird», schreibt NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann auf eine Anfrage des Klein Reports am Mittwoch. Der Aderlass betreffe «vor allem Ressorts, die über die Jahre eine relativ tiefe Fluktuationsrate aufgewiesen haben - was bei der NZZ generell (und durchaus erfreulicherweise) immer schon der Fall gewesen ist», hält er weiter fest.
Das sind die Abgänge: Verlustig gehen der NZZ Kollegen mit jahrzehntelanger Erfahrung - im Wirtschaftsressort etwa Heinz Bitterli, Reinhold Gemperle, Andreas Cleis, Andreas Uhlig, Thomas Kreyenbühl, Richard Bauer und Karl-Rudolf Felder, im Auslandressort Hansrudolf Kamer (Spillmanns Stellvertreter), Reinhard Meier, Christian Müller und Ulrich Meister, im Ressort Schweiz Bruno Lezzi und Jörg Kiefer und im Feuilleton Marianne Zelger-Vogt sowie Christoph Egger.
Während im Ressort Zürich, dem Sport oder auch in Teilen des Wirtschaftsressorts in den letzten Jahren bereits eine Verjüngung stattgefunden habe, ist laut Markus Spillmann «rein demographisch nun v. a. das Auslandressort und das Korrespondentennetz, die Wirtschaft und in geringerem Ausmass das Inland und das Feuilleton betroffen». Mit allen Betroffenen seien einvernehmliche Lösungen getroffen worden, betont er weiter. Einzelne Kollegen, die im Laufe der nächsten Monate pensioniert werden, so sichert er weiter zu, werden «weiterhin als Autoren für die NZZ schreiben, auch das ist eine gute Tradition im Haus.»
Abschliessend schreibt Markus Spillmann: «Alles in allem sind diese Massnahmen zwar teilweise konjunkturbedingt vorgezogen worden, wären aber im Zeitraum 2009-2011 ohnehin erfolgt - das ist das Schicksal jeder Redaktion, die auf Tradition und langjährige Loyalitäten bauen kann, die auf der positiven Seite eben auch zu einer einmaligen Qualität und zur Eigenständigkeit der NZZ beiträgt. Auch daran werden wir festhalten.» - So kommunizierte die NZZ die Abbaumassnahmen: NZZ macht «Avanti»: 29 Stellen weg, neue Holdingstruktur
Donnerstag
21.05.2009