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Freitag
19.03.2010

Hannibal Gaddafi, der Sohn des libyschen Diktators, zieht die im vergangenen Dezember eingereichte Zivilklage gegen einen Journalisten der «Tribune de Genève» zurück. Die Klagen gegen die Zeitung selbst sowie gegen den Kanton Genf wegen Verletzung des Persönlichkeitsschutzes erhält Hannibal hingegen aufrecht. Grund für den Rechtsstreit sind Fotos, welche die «Tribune de Genève» veröffentlicht hatte. Der Libyer verlangt eine Entschädigung von 100 000 Franken.

Nach dem ersten Verhandlungstag am Genfer Gericht vom Donnerstag will der Kanton Genf nun vorwärts machen. Man wolle keine lange gerichtliche Auseinandersetzung, sagte David Lachat, Anwalt des Kantons. Mit einem raschen Verfahren erhofft sich der Anwalt möglichst rasche Entspannung im Konflikt zwischen der Schweiz und Libyen.

Die «Tribune de Genève» hingegen möchte vor allem eine seriöse Klärung des Falles. Für Marc Hassberger, Anwalt der Zeitung, sind vertiefte Abklärungen notwendig. Er hat daher das Gericht darum gebeten, eine weitere Untersuchung einzuleiten.

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