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Montag
30.08.2010

Medien / Publizistik

Stefan Wabel, der Geschäftsführer vom Schaffhauser Fernsehen (SHf) erläutert, welchen Einfluss das Ende der Zusammenarbeit mit Tele Züri auf den Betrieb beim SHf hat und wie sich der Regionalsender auf dem Markt behaupten kann.

Klein Report: Die Zusammenarbeit mit Tele Züri wurde beendet, damit fallen zwei Infosendungen aus dem Programm. Gibt das einen Notstand in der Programmgestaltung?
Stefan Wabel: Nein, im Gegenteil. Wir haben eigene Sendungen wie «SN-TV», «Das Blocherprinzip» oder «Leute», die wir nun stündlich zeigen und somit die Berichterstattung aus Schaffhausen verstärken können.

Bedauert man, dass die Zusammenarbeit beendet wurde?
Stefan Wabel: Die Frage der Zusammenarbeit hat sich schon im April 2009 gestellt, als Tele Züri auf einem eigenen Kanal aufgeschaltet wurde. Damals befand sich das SHf gerade in einer Phase der Neuausrichtung, weshalb die Sendungen von Tele Züri vorerst im Programm belassen wurden. Jetzt, wo das SHf sein eigenes Programm ausgebaut hat und Tele Züri auf dem eigenen Kanal etabliert ist, macht die Weiterführung der Zusammenarbeit wenig Sinn.

Prüfen Sie nun eine Kooperation mit anderen Sendern?
Stefan Wabel: Wir sind immer wieder daran, die Zusammenarbeit mit anderen zu prüfen. Im Moment ist aber nichts so weit, dass wir es in den nächsten ein bis zwei Monaten als Ersatz ins Programm aufnehmen könnten.

TeleZüri ist nun mit einem eigenen Kanal im Raum Schaffhausen vertreten und TeleTop hat seit kurzem das Schaffhauser Nachrichtenfenster raufgeschaltet, wie es die Konzession verlangt. Wird die Luft dünn für das SHf?
Stefan Wabel: Tele Züri ist vor allem auf Zürich und nationale Themen ausgerichtet. Ich glaube nicht, dass die uns konkurrieren. Tele Top hingegen hat eine Konzession und muss Nachrichten für Schaffhausen produzieren, was klar Doppelspurigkeiten verursacht. Ob das eine Konkurrenz wird, muss sich aber erst zeigen. Das SHf bleibt aber auf jeden Fall das Fernsehen, mit der umfassendsten Berichterstattung aus und über Schaffhausen.

Kann auf so kleinem Raum überhaupt ein rentabler Sender betrieben werden?
Stefan Wabel: Dass am Ende eine schwarze Null dasteht, muss möglich sein. Reich wird man aber sicher nicht. Vielmehr leistet das SHf einen wertvollen Beitrag zur Multimedia-Strategie der Meier und Cie AG, die dem Sender, wenn nötig, auch den Rücken stärkt.