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Dienstag
28.04.2015

Marketing / PR

Der Weiler um die Bodega Binigual

Der Weiler um die Bodega Binigual

Wenn man über Mallorca etwas sinniert, kommen einem schnell die biersaufenden Ballermänner, die deutschen Reichen mit ihren Villen und die vielen Radfahrer, welche mithilfe des ehemaligen Schweizer Steher-Weltmeister Max Hürzeler auf der Insel herumstrampeln, in den Sinn, obwohl dies nur die kleine vordergründige Geschichte der beliebten Baleareninsel ausmacht.

Die inneren Landschaften der Insel sind traumhaft schön und es lässt sich stundenlang durch die Felder, Büsche und Pinienbäume streifen oder diese mit dem Rad erkunden. Wer schon einmal das fruchtbare Eiland im Mittelmeer besucht hat, kann verstehen, warum so viele Tausend Touristen Jahr für Jahr die Insel bevölkern und manchmal überschwemmen.

Nun lässt sich auch von interessanten Inselgeschichten berichten. Im Landesinneren befindet sich zwischen den Dörfern Binissalem und Sencelles die Bodega Biniagual. Das war mal vor Jahrhunderten ein Dorf oder zumindest ein grösserer Weiler, inmitten von riesigen Feldern und Bäumen. Dieser rund ein Dutzend Gebäude samt Kirche umfassende landwirtschaftliche Grossgrundbesitz war nicht mehr bewohnt, die Gehöfte waren am Zerfallen und die Felder lagen brach, als interessierte Käufer aus Deutschland auf dieses Bijou aufmerksam wurden.

Es brauchte also die Initiative einer resoluten Persönlichkeit; vermutlich war der Kaufpreis 1968 für dieses Latifundien-Geschäft kaum sehr hoch, aber es brauchte umfassende Investitionen, um diese heruntergekommenen Gebäude herzurichten. Die Tante, eine frühere Hoteldirektorin, und ihr Mann, ein Wirtschaftsprüfer, die deutsche Familie Graf, erwarb 1968  Biniagual (www.bodegabiniagual.com), jetzt bemüht sich Charlotte Miller und ihre Mutter um das herrschaftliche Gut; allein auf 34 Hektaren wurden Reben angepflanzt.

Die Eigentümer haben den Ehrgeiz, die besten Weine Mallorcas zu produzieren. Ihre Philosophie ist folgende: «Wir wollen mit unseren Weinen bei Geniessern ein Feuerwerk der Sinne entfachen. Um das zu erreichen, dulden wir keinerlei Kompromisse, und seien sie noch so klein. Weder in der Pflege der Trauben, bei ihrer Lese, beim Keltern noch in ihrer Lagerung. Alles muss den optimalen Ansprüchen genügen.»

Der Weinexperte René Gabriel urteilte über die Weine der Familie Graf sehr lobend: «Auf den allerbesten Mallorca-Wert bin ich auf der Bodega Binigual gestossen. Während bei Anima Negra und Gelabert der heimische Caillet eine wichtige Rolle spielt, ist es bei Biniagual die andere, wichtige autochtone Mallorcarebsorte: der Manto Negro.»

Neben den eigenen Kellermeistern wirkt der Önologe Pere Obrador von der Kultdomaine Anima Negra und die vinifizierten Weine überzeugen durch intensive Frucht und ausgewogene Tannine und Säure. Der weisse Blanc Verán (CH-Bezug: www.mavino.ch) besteht aus den Rebsorten 55% Premsal, 25% Chardonnay und 20% Muscat. Er zeigt sich strohgelb, in der Nase sind sehr aromatische, fruchtige Anklänge von Äpfeln, Ananas und Pfirsich wahrnehmbar. Der Gaumen ist rund und geschmeidig.

Und der rote Sant Gall Negre Vdt enthält die Rebsorten Cabernet Sauvignon, Syrah und die einheimische Manto Negro. Der Ausbau findet in Barriques statt. In der Nase kommen Noten von Waldfrüchten, Brombeeren und edlen Gewürzen zum Vorschein. Am Gaumen gefällt die lebendige Struktur, die sehr feine und dunkelbeerige Frucht und die ausgewogenen Tannine.