Zehn Monate im Jahr interessieren sich nur Reporter der Lokalpresse für das 450-Seelen-Dorf Sommerloch. Aber im Sommer zieht der kleine Ort Journalisten aus allen Himmelsrichtungen an den Rand des Hunsrücks nach Rheinland-Pfalz. Bürgermeister Bernhard Boos musste diesen Sommer bereits sechs Radio- und Fernsehinterviews geben. «Vier, fünf Anfragen im Jahr» bekomme er durchschnittlich. Ein Amtsvorgänger habe mit sieben oder acht Beiträgen in Presse und Radio einen Jahresrekord erzielt.
Der 50-Jährige kann das Interesse an seiner Gemeinde verstehen: «Jeder will sein Sommerloch füllen.» Gefragt werde er von den Medienleuten meist das gleiche: Ob in Sommerloch denn tote Hose herrsche, wollen die Reporter immer wieder wissen. Der Ortsname stammt von dem mittelhochdeutschen Sumerlachen, eine nach Süden (Sumer) gelegene feuchte Mulde (Lache). Das hat der frühere Heimatforscher Konrad Eckes wissenschaftlich untersucht. «Mit Sommer hat der Name nichts zu tun», sagt Boos. Urkundlich erwähnt wurde die Gemeinde erstmals 1158. «Summerloch» nennen die Einwohner ihre Heimat heute noch im Dialekt.
Montag
04.08.2003