Eine groteske Meldung macht im Nachrichtenfluss der Agenturen Furore - mit der Headline «Somalische Piraten planen Imagekampagne». Man weiss nicht, ob es sich hier um einen verspäteten 1.-April-Scherz handelt; jedenfalls liest sich dieser Bericht als Schmonzette. Sie kapern Handelsschiffe, erpressen Lösegeld und wollen dafür auch noch respektiert werden. Die Piraten aus Somalia planen jetzt laut einem Bericht der arabischen Zeitung «Al-Sharq Al-Awsat» eine Imagekampagne, um etwas gegen ihren schlechten Ruf zu unternehmen.
Ein Pirat erklärte der Zeitung in einem Telefoninterview, in der Hafenstadt Eyl werde demnächst eine Versammlung der Seeräuber stattfinden, bei der man über Methoden der Imageförderung sprechen wolle. «Die ganze Welt stellt uns als Terroristen und Bande von Verbrechern dar; aber das ist falsch, wir vertreten eine gerechte Sache», sagte der Seeräuber.
Somalische Piraten verteidigten ihre Überfälle oft mit dem Argument, ihre Angriffe auf Handelsschiffe seien eine Reaktion auf die Überfischung ihrer Küstengewässer durch ausländische Fischfangflotten und die Geschäfte einer westlichen Müll-Mafia, die in dem Seegebiet mehrfach Sondermüll abgeladen habe.
Dienstag
20.04.2010



