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Montag
23.01.2017

Kino

Der Schweizer Film- und Theaterdarsteller Bruno Ganz (75) erhielt beim Bayerischen Filmpreis den Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten für sein aussergewöhnliches Schaffen.

«Fulminant war schon Ihre Theaterkarriere, und einzigartig ist Ihr Wirken auf der Leinwand. Sie haben die wunderbare Gabe, uns Zuschauer sofort in ihren Bann zu ziehen», sagte Bayerns Medienministerin Ilse Aigner in ihrer Laudatio.

Ganz zeigte sich sichtlich gerührt und genoss am Freitagabend den lang anhaltenden Applaus im Münchner Prinzregententheater.

Ebenfalls ausgezeichnet wurden in München die Flüchtlingskomödie «Willkommen bei den Hartmanns», die den wichtigsten Produzentenpreis bekam. Der Film greife «das in Deutschland allgegenwärtige Flüchtlingsthema temporeich und humorvoll, immer aber auch mit einem kritischen Blick» auf, teilte die Jury vor der Preisverleihung mit. Der Produzentenpreis ist mit 200 000 Euro dotiert.

Der Film von Regisseur Simon Verhoeven gewann ausserdem die Online-Abstimmung für den diesjährigen Publikumspreis. «Das ist sehr berührend, denn es ist ein ehrlicher Preis, der kommt direkt aus den Kinosälen», sagte Verhoeven in seiner Dankesrede.

Zu den Gewinnern des Abends gehört auch der Film «Toni Erdmann». Schauspielerin Sandra Hüller erhielt den Preis als beste Darstellerin, Maren Ade für die Regie.

Letzterer ging ausserdem an vier weitere Regisseurinnen - einer der Höhepunkte der Gala. «Nur 15 Prozent aller Kinofilme in Deutschland werden von Frauen gedreht», sagte Regisseurin Caroline Link in ihrer Laudatio. Das Publikum bejubelte die Auszeichnung von gleich fünf Frauen als Zeichen für die Gleichberechtigung in der Filmbranche.

Die Jury vergab in diesem Jahr ausserdem einen Sonderpreis an die Macher von «Snowden». Zur Begründung hiess es der Film sei «ein hervorragend gemachter Politthriller» der zudem zu grossen Teilen in Bayern entstanden sei.

Den Preis für den besten Darsteller erhielt Jörg Schüttauf für seine Rolle in «Vorwärts immer», auch Regisseurin Franziska Meletzky erhielt für die DDR-Komödie einen Preis.

Die besten Nachwuchsdarsteller sind Lea van Acken («Das Tagebuch der Anne Frank») und Jannis Niewöhner («Jonathan und Jugend ohne Gott»). Als bester Jugendfilm wurde das Roadmovie «Tschick» ausgezeichnet.

Der Bayerische Filmpreis «Pierrot» gehört zu den wichtigsten und begehrtesten Auszeichnungen der deutschen Filmbranche. Er ist mit Preisgeldern bis zu 310 000 Euro dotiert und wird jährlich im Januar im Prinzregententheater in München verliehen.