Das Spiel mit Licht und Dunkelheit stand von Anfang an im Mittelpunkt des Kinos. Doch das Handwerk selbst blieb immer im Schatten.
Das wollen die Solothurner Filmtage nun ändern. Chefbeleuchter André Pinkus ist von dem Filmfestival mit dem «Prix d’honneur» ausgezeichnet worden.
Mit Pinkus werde ein Beleuchter ausgezeichnet, welcher «nicht nur das Schweizer Filmeschaffen der letzten vierzig Jahre mitprägte, sondern auch die Entwicklungen im Film seit den 1970er-Jahren mitmachte», begründen die Veranstalter ihre Wahl.
1980 war André Pinkus Mitgründer des FilmtechnikerInnenkollektivs (FTK), welches mit viel Idealismus und wenigen Mitteln startete. Heute sei die Firma eine der wichtigsten Ausrüsterinnen von Schweizer Filmproduktionen und zählt knapp 20 Angestellte, heisst es weiter.
André Pinkus wirkte in über 40 Filmproduktionen mit und arbeitete unter anderem mit Regisseuren aus vier Generationen des Schweizer Kinos zusammen, darunter Kurt Früh, Yves Yersin, Markus Imhof, Sabine Boss, Lionel Baier, Xavier Koller oder Léa Pool.
Der Tessiner Laudator Renato Berta, Kameramann der französischen und schweizerischen Nouvelle Vague, schätzt André Pinkus nicht nur wegen seiner «offensichtlichen beruflichen Qualitäten», sondern auch wegen seiner ruhigen Arbeitsweise und seiner Fähigkeit, Entscheidungen im Kollektiv zu treffen.
«Die Arbeit wurde immer im Dialog verteilt. Noch heute bewundere ich seine Ruhe, die manchmal missverstanden werden konnte, aber in Wirklichkeit ein Weg war, um schnell ans Ziel zu kommen – ohne hierarchische Entscheidungen, die heutzutage allzu oft an der Tagesordnung sind.»