Der ehemalige «Washington Post»-Chefredaktor Benjamin C. Bradlee ist am Dienstag im Alter von 93 Jahren verstorben. Er stiess 1965 zum Newsroom der Zeitung und leitete die Redaktion unter anderem während der Watergate-Affäre. 1991 verabschiedete er sich als Redaktor.
Während seiner Zeit bei der «Washington Post» verdoppelte diese nicht nur die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Redaktion, sondern auch die Auflage, heisst es in einem Nachruf auf der Webseite der Zeitung. Weiter gewann die Zeitung in Bradlees Ära 17 Pulitzer-Preise.
Im November 2013 erhielt er von US-Präsident Barack Obama die Presidential Medal of Freedom, die höchste Ehrung für Zivilisten. Bradlee sei ein wahrer Nachrichtenmann gewesen, lobte Obama den ehemaligen Chefredaktor am Dienstag. Der Standard, den er gesetzt habe - ein Standard für Ehrlichkeit, Objektivität und minuziöse Berichterstattung - habe viele ermutigt, denselben Beruf zu ergreifen.