Dragoljub Milanovic, der frühere Chef des jugoslawischen Staatsfernsehens, ist am Donnerstag wegen des Todes von 16 Mitarbeitern beim Nato-Bombenangriff 1999 angeklagt worden. Er soll vom Angriff gewusst und trotzdem niemanden informiert haben. Die Nato betrachtete das staatliche Fernsehen als Teil der Propagandamaschine des damaligen Präsidenten Slobodan Milosevic. Die Staatsanwaltschaft wirft Milanovic vor, eine «Gefahr für die Allgemeinheit» provoziert zu haben. Milanovic wurde bereits im Februar verhaftet. Im April setzte das Oberste Gericht Serbiens eine Verlängerung des Haftbefehls aus. Das löste eine Protestwelle aus. Auch das serbische Fernsehen stellte aus Protest für 30 Sekunden den Sendebetrieb ein. Im Juni wurde Milanovic wieder inhaftiert.
Donnerstag
02.08.2001