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Donnerstag
21.03.2024

Medien / Publizistik

Von der Öffentlichkeit unbemerkt, reist der alt-IKRK-Präsident Peter Maurer von Interview zu Interview. So auch in den Podcast des ebenfalls alt-Diplomaten, Iran-Vermittler sowie alt SP-Nationalrat Tim Guldimann.

Im Podcast von Journal 21 zeitigt der zurückhaltende Sozialdemokrat Peter Maurer eine erstaunlich fixe Anti-USA-Haltung. Er begrüsst das Ende der «Pax Americana» und der damit zusammenhängenden internationen «Unordnung», die einige von uns bedrohlich als «Krieg» bezeichnen würden. «Daher müssen Normen wieder neu verhandelt werden», meint Peter Maurer frohgemut. 

Dies, obwohl die Welt so viel Wohlstand kenne wie nie zuvor in ihrer Geschichte, aber gleichzeitig auch so viele Menschen in Armut, die nicht über Politik entscheiden können. Dass die internationalen Gremien, die er immerhin einige Jahrzehnte gestaltet hat, zusammenbrechen, ist für Peter Maurer in Ordnung, da sich «heute diese Leute auch melden, weil sie verbunden sind mit der Welt und sagen: Euer Diskurs stimmt nicht». Dies, nachdem der Sozialdemokrat ein Jahrzehnt lang genau die Politik, die nun zur Diskurskritik führt, getragen hat. 

Der IKR-Präsident plädiert für einen «fundamental anderen Ansatz» des internationalen Hilfssystems. Gleichzeitig setzt er Diktaturen und Demokratien gleich: «Wir haben die unangenehme Gewohnheit, sie als Diktaturen» (unter anderem jene von Saddam Hussein und Muammar al-Gaddafi) zu bezeichnen, «wie wenn es Korruption bei uns nicht gäbe, wie wenn es autoritäre Bestrebungen bei uns nicht gäbe».

Der Klein Report ist auf den Bericht und den Podcast gestossen, weil er auf der Mediendatenbank nach «links und Antisemitismus» gesucht hat. Je länger je mehr wird klar, dass die neutrale Schweiz, das EDA sowie das IKRK die letzten Jahrzehnte, von Politik und Medien unbemerkt, wohl einen kräftigen postkolonialen Schub durch Altlinke, die medial erstaunlich präsent sind, erlebt hat.