Whistleblower Edward Snowden hat sich mit einem offenen Brief an die brasilianische Bevölkerung gewandt. Darin bietet er den Behörden seine Hilfe bei den Untersuchungen gegen die NSA an, deren Überwachungsprogramm Snowden enthüllt hatte.
Snowden lobt in seinem Brief, den die Zeitung «Folha de S.Paulo» veröffentlichte, die Reaktionen auf seine Enthüllungen. «Meine grösste Angst war es, dass niemand auf meine Warnung hören würde», schreibt er. «Die Reaktion in manchen Ländern war besonders inspirierend, und Brasilien ist bestimmt eines davon.»
Und er richtet sich mit einem direkten Apell an die die Brasilianer: «Wenn wir uns alle gegen Ungerechtigkeiten wehren und uns für unsere Privatsphäre und Menschenrechte einsetzen, dann können wir uns auch gegen die mächtigsten Systeme verteidigen.»
Welchen Beitrag er selbst leisten will, ist klar: «Ich habe mich bereiterklärt, mich zu äussern, wo immer es angebracht und rechtmässig ist. Unglücklicherweise hat die US-Regierung hart daran gearbeitet, mich dabei einzuschränken.»
«Bis mir ein Land ein permanentes politisches Asyl garantiert, wird mich die US-Regierung weiterhin dabei behindern, mich zu äussern», heisst es im Brief. In Russland hat Snowden nur ein zeitlich begrenztes Asyl.