Der ecuadorianische Präsident Rafael Correa hat einen Redaktor der unabhängigen Tageszeitung «El Universo», Gustavo Cortez, in seinen wöchentlichen Fernsehansprachen mehrfach beschimpft und zur Hetze gegen den Journalisten aufgerufen. Zuletzt soll er am 14. Juli gar ein Foto von Cortez gezeigt haben mit der Aufforderungen an seine Anhänger, gegen den Redaktor vorzugehen. Dies berichtete die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) am Mittwoch. In der Rangliste der Pressefreiheit steht Ecuador aktuell auf Platz 104 von 179.
In den Attacken gegen den Journalisten und der allgemein feindlichen Haltung gegenüber privaten Medien sieht ROG eine wachsende Gefahr für die Pressefreiheit in dem südamerikanischen Land. Bereits im März 2011 hatte der Präsident eine Verleumdungsklage gegen den Kolumnisten derselben Zeitung, Emilio Palacia, eingereicht. Ein Gericht gab ihm im Februar recht und verurteilte «El Universo» zu einer Strafe in Höhe von 40 Millionen Dollar sowie drei ihrer Redaktoren zu einer Gefängnisstrafe von je drei Jahren. Kurz nach der Urteilsverkündung habe der Präsident die Vorwürfe jedoch fallen gelassen, so ROG.