Der Vorstand von Economiesuisse hat am Freitag wie erwartet die Diplomatin Monika Rühl als neue Direktorin gewählt. Seit 2011 ist Monika Rühl Generalsekretärin im Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) und leitet dort ein Team von rund 100 Mitarbeitenden.
Als Stabschefin des Departementsvorstehers, Bundesrat Johann Schneider-Ammann, koordiniert sie die Amtsgeschäfte des Departements mit fünf Bundesämtern und rund zehn weiteren Verwaltungseinheiten mit insgesamt rund 2'600 Mitarbeitenden. Neben der Steuerung der wirtschaftspolitischen Geschäfte trägt sie die oberste Verantwortung für Finanzen, Personal und IT.
Rühl leitete 2012 zudem den Change- und Integrationsprozess vom EVD zum WBF, wo sie als Vorsitzende des Projektausschusses die Bereiche Bildung, Forschung und Innovation vom EDI zum WBF überführte und integrierte.
Zuvor leitete sie seit 2008 als Delegierte des Bundesrats für Handelsverträge über 60 Sitzungen gemischter Wirtschaftskommissionen, wo sie zugunsten der Schweizer Wirtschaft mit Handelspartnern der Schweiz in Schwellenmärkten von China über Russland, Indien bis Brasilien und Südafrika auf Ministerebene Lösungen in Zollfragen, zu Patentschutz, zu Marktzugängen usw. aushandelte. In ihren Verantwortungsbereich als Botschafterin im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) für die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen fiel zudem auch die Exportkontrolle.
Nach Abschluss ihres Studiums der Geschichte der italienischen und französischen Sprache und Literatur in Zürich absolvierte Monika Rühl die Diplomatenausbildung in Bern, Brüssel und Genf. Von 1994 bis 2002 übernahm sie im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten verschiedene Führungsaufgaben, zuletzt bei der Schweizerischen Mission bei den Vereinten Nationen in New York, bevor sie während vier Jahren als persönliche Mitarbeiterin von Bundesrat Joseph Deiss amtete.
«Ich habe mir den Wechsel nicht leicht gemacht, da ich mich heute in meinem Amt sehr wohl fühle und das Vertrauen von Bundesrat Schneider-Ammann geniesse. Für mich hat der Wechsel den Reiz, nach langen Jahren der Erfahrung mit wirtschaftspolitischen Dossiers in der Bundesverwaltung nun einen Perspektivenwechsel vollziehen und diese Dossiers aus der Sicht der Schweizer Wirtschaft betreuen zu können. Für mich ist eine erfolgreiche Wirtschaft unabdinglich für ein gesundes Gedeihen unseres Landes. Ich werde mich für eine bessere Verständigung von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik einsetzen», erklärt Monika Rühl ihre Beweggründe.
Bis zum Stellenantritt von Monika Rühl spätestens am 1. September 2014 wird der Dachverband der Schweizer Wirtschaft weiter von Rudolf Minsch geführt. Rudolf Minsch wird sich künftig wieder auf die zentrale Position des Chefökonomen konzentrieren und als Stellvertreter der Direktorin wirken, wie Economiesuisse am Freitag mitteilte.
Die Neubesetzung der Direktorenstelle wurde notwendig, weil der im Herbst 2013 gewählte Jean-Marc Hensch seine Stelle aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten konnte.