Zwei Journalisten in Belarus, einer von ihnen Mitarbeiter der Deutschen Welle (DW), wurden am Samstag zu einer zwanzigtägigen Haft verurteilt. In der vorangegangenen Untersuchungshaft wurden sie nach eigenen Angaben gefoltert, wie die Deutsche Welle am Samstag bekannt gab.
Die Festnahme des DW-Mitarbeiters Alexander Burakow und des freien Journalisten Wladimir Lapzewitsch geschah am Mittwoch in Mogiljow, 200 Kilometer östlich der Hauptstadt Minsk. Beide wurden vor dem Regionalgericht festgenommen, als sie über den Prozess des Oppositionspolitikers Pawel Sewjarynez berichten wollten.
Grund für die Festnahme war die «wiederholte Teilnahme an einer nicht genehmigten Demonstration innerhalb eines Jahres», wie der deutsche Auslandssender schreibt. Das Urteil stütze sich ausschliesslich auf die Aussage eines Polizeibeamten. Nach Angaben der belarussischen Menschenrechtsgruppe Mayday hat die beim Urteil benannte Massendemonstration gar nicht stattgefunden.
In der Untersuchungshaft seien die beiden zudem gefoltert worden. Man habe die Journalisten einige Nächte hintereinander nicht schlafen lassen und regelmässig Kontrollen durchgeführt, bei denen sie sich komplett hätten ausziehen müssen.
Der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, forderte nun die Behörden in Belarus auf, das Urteil sofort aufzuheben.