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Sonntag
08.02.2004

Nicht nur im nördlichen Nachbarland, auch in der Schweiz leiden Kinobesitzer unter der Konkurrenz der Silberscheibe, mit der jeder Haushalt sein eigenes Filmprogramm zusammenstellen kann. Gemäss Recherchern der «NZZ am Sonntag» hätten die Schweizer Kinobetreiber im vergangenen Jahr einen Besucherrückgang von zwölf Prozent oder von 19 auf 17 Millionen Eintritte zu verzeichnen. Hingegen hätten die DVD-Verkäufe bald den geschätzten Kinoumsatz von an die 240 Millionen Franken erreicht, jedenfalls sei die 200-Millionen-Franken-Grenze bereits überschritten worden, meldet das Blatt. Der Grund für diesen Boom liegt im Appetit der Konsumenten auf diese Geräte: Vergangenes Jahr sollen geschätzte 400 000 DVD-Player über die Ladentische gegangen sein, im Vorjahr 2002 waren es 266 000 Geräte gewesen. Ausserdem kokurrenzierten die DVD-Preise von 39 Franken pro Streifen mittlerweile die hohen Ticketpreise, beispielsweise in Zürich. Freilich, der DVD-Boom hat die Werbebranche noch nicht erreicht, im Gegenteil: Die Werber glauben noch sehr an die Verführbarkeit der Kinobesucher durch Spots und Dia-Anzeigen. Die Werbeausgaben fürs Kino stiegen 2003 um insgesamt 13,6%.