Content:

Donnerstag
28.07.2016

Medien / Publizistik

Klein-Report-Die-Tat

Die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) hat die vom Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler ins Leben gerufene Zeitung «Die Tat» komplett digitalisiert und online geschaltet. Der Kulturteil der Zeitung war in der Nachkriegszeit für den ganzen deutschsprachigen Raum wichtig, wie die Nationalbibliothek schreibt.

Um alte Zeitungs- und Zeitschriftenbestände besser für die Forschung zugänglich zu machen, digitalisiert die Schweizerische Nationalbibliothek zusammen mit Partnern laufend Titel aus ihren Beständen. Dank der Zusammenarbeit mit dem Historischen Firmenarchiv des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) ist die Zeitung «Die Tat» unter www.dietatarchive.ch online verfügbar.

«Die Tat» wurde 1935 als Wochenzeitung vom Migros-Chef Gottlieb Duttweiler gegründet, ab 1939 als Tageszeitung weitergeführt und bestand bis 1978. Sie war eine wichtige liberale Pressestimme in der Schweiz und erreichte internationales Ansehen durch den Kulturteil.

So wurden dort etwa die Gedichte von Paul Celan, einem der wichtigsten Lyriker der deutschen Moderne, erstmals veröffentlicht. In ihrer Gestalt und ihrem Gehalt wurde «Die Tat» vor allem geprägt durch Erwin Jaeckle (1909-1997) und Max Rychner (1897-1965).

Jaeckle führte als Chefredaktor früh schon ganze Fotoseiten ein. Rychner entwickelte den Kulturteil in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der wichtigsten im deutschen Sprachraum.

Zu den festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der «Tat» gehörten so prominente Namen wie der Kunsthistoriker Gustav René Hocke, der Zukunftsforscher Robert Jungk, der Historiker Herbert Lüthy, der Germanist Walter Muschg, der Journalist und kritische Erforscher der Schweizer Flüchtlingspolitik Alfred A. Häsler («Das Boot ist voll»).

Aber auch der Schriftsteller Adrien Turel, der Philosoph Erich Brock, die Romanistin und Theaterkritikerin Elisabeth Brock-Sulzer (Dürrenmatts Lieblingskritikerin) sowie der Jungautor und Kritiker Hugo Loetscher schrieben für «Die Tat».