Content:

Freitag
19.07.2002

Der Präsident der Schweizer Presse, Hans Heinrich Coninx, warnt davor, «aus kurzfristigen Überlegungen zur Ergebnisverbesserung bei der Aus- und Weiterbildung zu sparen». Solche Sparmassnahmen würden sich längerfristig negativ auswirken. In einem Interview in dem Verbandsmagazin «Flash extra» äussert sich Coninx zur aktuellen Situation der Verlage. Er erwartet in diesem Jahr tiefe Erträge, weil sich die Werbe- und Inserateeinnahmen auch in der zweiten Jahreshälfte kaum positiv entwickeln würden. Coninx hofft allerdings, «dass die Werbewirtschaft nächstes Jahr wieder Mut fasst, im Stil der letzten Jahre zu investieren». Er rechnet aber auch, dass dannzumal der Kampf um Werbegelder zwischen Print- und elektronischen Medien härter wird. Die Verlage hätten die Kosten den tieferen Erträge angepasst. Es gebe in der Branche keine einheitliche Linie, wo gespart werde. Coninx selber warnt davor, bei der Qualität zu sparen. «Qualität hat ihren Preis und ist für die Printmedien eine grosse Chance, sich weiterhin gut zu behaupten», sagt er im Interview. Coninx glaubt nicht, dass die momentane Diskussion um journalistische Qualität und Berufsethik nach der Affäre Ringier/Borer allen Zeitungen schadet. In Deutschland sehe man, dass die politische Presse unbestritten sei und eher die Boulevardpresse unter Druck gerate.