Der Video-Ausschnitt des Gesprächs bei der Schweizerischen Management-Gesellschaft, in dem Marc Walder vor einem Jahr seine umstrittenen Worte fallen liess, wurde auf Twitter bis am Dienstagnachmittag über 16‘600 Mal angeklickt.
Seit der «Nebelspalter» den Slot am Wochenende hochgeladen hat, ist in den sozialen Medien eine kleine, grobe Medien-Debatte entbrannt. Das Meinungsspektrum ist denkbar weit. Und denkbar unversöhnlich.
«Es gibt genügend Contra-Staat Artikel bei der Blick-Gruppe. Also hört auf zu heulen», twitterte da zum Beispiel ein User, um von einem anderen gleich in die Schranken gewiesen zu werden: «Ist ja nicht eine Person. Sondern ein Medienimperium, das während Monaten oder Jahren entscheidet, seiner demokratischen Funktion nicht mehr nachzukommen.»
Ein Dritter übte sich in Dialektik: «Du unterstützt den Staat durch Kritik. Ohne Kritik kann sich nichts verbessern». Eine Userin holte zur Differenzierung aus: «Im Februar 2021 war die Lage coronamässig ziemlich kritisch. Da dachte auch ich, es sei besser, wenn alle an einem Strang ziehen und nicht wegen der Auflagen oder Klicks extra kontrovers reagieren. Das sind deshalb noch lange keine Staatsmedien. Es ging/geht um Menschenleben.»
Die meisten Tweets, die der Ringier-Chef erntete, waren aber doch eher kurz und schmerzhaft: «Shame on you Marc Walder, best Budy von Alain Berset – so geht Journalismus gar nicht!»
Oder einfach nur: «Ins Gefängnis mit dem Pack!»