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Dienstag
14.07.2020

Vermarktung

Michael Knörle, Vorsitzender der Geschäftsleitung Heidelberg Schweiz AG, sagte «drupa 2021» ab; spezifische Veranstaltungen stehen im Vordergrund... (Foto zVg).

Michael Knörle, Vorsitzender der Geschäftsleitung Heidelberg Schweiz AG, sagte «drupa 2021» ab; spezifische Veranstaltungen stehen im Vordergrund... (Foto zVg).

Die weltgrösste Messe der Druck- und Printmedien-Industrie, die «drupa» in Düsseldorf, wurde im März diesen Jahres aufgrund der exponentiellen Ausbreitung des Coronavirus um ein Jahr auf April 2021 verschoben.

Sabine Geldermann, Director drupa & Global Head Print Technologies Messe, kommentierte damals, die Verschiebung sei bei den internationalen Partnern und Kunden «auf hohe Akzeptanz gestossen».

Diese Einschätzung muss wohl relativiert werden, denn inzwischen haben drei bedeutende Unternehmen der internationalen Druckindustrie ihre Teilnahme an der drupa 2021 abgesagt.

Bereits Ende Mai haben Xerox und der Schweizer Maschinenbauer Bobst die Teilnahme abgesagt, gefolgt im Juli von der Heidelberger Druckmaschinen AG, die zu den international führenden und traditionsreichsten Unternehmen im Druckmaschinenbau zählt.

Die Entscheidung der «Heidelberger», im Jahr 2021 überhaupt keine Präsenz auf internationalen Messen zu zeigen, stellt für die Düsseldorfer Messe ein unvorteilhaftes Signal dar: Eine drupa ohne «Heidelberger» kommt einer Suppe ohne Salz gleich, hatte das Unternehmen doch stets, in allen drupa-Jahren, eine ganze Halle belegt und somit die Bedeutung und Wertschätzung der Messe unterstrichen.

Im Gespräch mit dem Klein Report begründet Michael Knörle, Vorsitzender der Geschäftsleitung Heidelberg Schweiz AG, die drupa-Absenz wie folgt: «Weil die Entwicklungen im nächsten Jahr hinsichtlich Corona nicht absehbar sind, wurde diese Entscheidung so getroffen. Denn die drupa 2021 wird einen anderen Charakter haben. Wir erwarten, dass die weltweiten Reiserestriktionen, Hygienevorgaben und allgemeinen gesundheitlichen Sicherheitsvorbehalte zu weniger Besuchern und zu einem eingeschränkten Dialog führen werden. Diese Rückmeldung haben wir bereits von Kunden speziell aus Asien und den USA erhalten.»

Normalerweise bringe Heidelberg rund 1'500 Besucher aus China zur drupa nach Düsseldorf, damit verbunden auch ins Werk nach Wiesloch.

Als Alternative zur drupa stellt die Heidelberger Druckmaschinen AG ihren Kunden aus der Schweiz und dem Ausland spezifische Veranstaltungen in Aussicht. So plant die Heidelberg Schweiz AG etwa eine Prinect Roadshow oder den bekannten und erfolgreichen Schweizer Innovationstag in Wiesloch.

«Digitale, persönliche und kontinuierliche Kommunikationsangebote sowie dezentrale Veranstaltungskonzepte rücken für uns in den Fokus. Wir setzen zusätzlich auf virtuelle Konzepte, wie zum Beispiel die bereits gestarteten Webinare», ergänzt Michael Knörle. «Selbstverständlich steht unseren Kunden auch in Zukunft unser bekanntes Heidelberg Schweiz Vertriebsteam für den gewohnten persönlichen Kontakt jederzeit zur Verfügung.»

Mit der «Innovation Week» vom 19. bis 23. Oktober 2020 präsentiert Heidelberg zudem im Rahmen einer Innovationsoffensive ihr neues Angebot im Wachstumsmarkt Verpackung sowie die komplette Vernetzung der Druckerei «End-to-End live».

In Bezug auf die künftige drupa schlägt das Wieslocher Unternehmen indes beschwichtigende Töne an: Man wolle als langjähriger Partner der drupa weiterhin gerne eigene Erfahrungen einbringen, um zukunftsweisende Messekonzepte auf die neuen digitalen Möglichkeiten und Kundenanforderungen hin anzupassen.