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Dienstag
19.09.2000

Die russische Staatsanwaltschaft hat sich in den Streit des Kreml-kritischen Medien-Unternehmers Wladimir Gussinski mit einem Tochterunternehmen des weltgrössten Erdgaskonzerns Gasprom eingeschaltet. Die Prüfung der Vorwürfe sei auf Antrag der Gasprom-Führung aufgenommen worden, teilte die Anklagebehörde am Dienstag in Moskau mit. Gussinski sagte in einem Interview, seine Zusage zum Verkauf des Medienunternehmens «Media-Most» für 300 Mio. Dollar an das Unternehmen Gasprom-Media sei erzwungen worden. Am Dienstag wurden Auszüge aus einem Abkommen über den Verkauf von Gussinskis Medienholding, zu der unter anderem der grösste private russische Fernsehsender NTW gehört, bekanntgegeben. Demnach sei Gussinski, der im Sommer wochenlang im Visier der Steuerfahndung stand und drei Tage in Untersuchungshaft verbrachte, zugesagt worden, dass Gasprom auf weitere juristische Schritte gegen ihn verzichten wolle. Gussinski bestätigte das Abkommen in einem Telefon-Interview mit dem Radiosender «Echo Moskwy». Es sei aber juristisch unwirksam, weil es «buchstäblich mit der Pistole» erzwungen worden sei. (SDA)