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Mittwoch
17.03.2010

Reporter ohne Grenzen (ROG) stellt eine dramatische Verschärfung der Sicherheitslage für Journalisten in Honduras fest. Mit Nahúm Palacios, Leiter des Nachrichtenressorts der lokalen Fernsehstation Televisora de Aguán-Canal 5, wurde bereits der dritte Medienmitarbeiter innerhalb von zwei Wochen in dem mittelamerikanischen Land getötet. Dies teilt die Organisation ROG am Dienstag mit.

Unbekannte erschossen Palacios vor zwei Tagen in der Stadt Tocoa, 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tegucigalpa in der Nähe der Karibikküste. Mehr als 40 Einschusslöcher wurden an seinem Auto festgestellt, der Körper des Toten wies mehr als 30 Einschüsse auf. Ein Kameramann und eine weitere Person in dem Fahrzeug des Opfers wurden durch Kugeln verletzt.

Der Tod Palacios folgt drei Tage nachdem der honduranische Radiojournalist David Meza Montesinos in der Stadt La Ceiba an der Karibikküste auf ähnliche Weise ermordet wurde. Der Journalist hatte drei Wochen vor seinem Tod infolge eines Berichts über den Drogenhandel Drohungen erhalten. Vor 13 Tagen wurde zudem der TV-Journalist Joseph Ochoa in Tegucigalpa erschossen.

ROG fordert umgehende und gründliche Ermittlungen in den Mordfällen. Die Motive für die Verbrechen sind noch unbekannt. Die Ermordung Palacios könnte auf das Konto krimineller Gruppen gehen. Die Stadt Tocoa liegt in einer Region, die als Hochburg des Drogenhandels bekannt ist.