In einer internen Mail vom 18. Juni wendete sich die Chefredaktion von SF DRS an die Mitarbeitenden mit der Bitte, auf legere Sommerkleidung, die Einblicke zu Körperregionen ermöglichen, die unerwünscht sind, zu verzichten. Im Newsletter der Chefredaktion, der dem Klein Report vorliegt, heisst es: «Mit steigenden Temperaturen beginnt wieder die Jahreszeit, in der wir, ohne dass wir das je gewünscht hätten, in den Redaktionsräumen behaarte und unbehaarte Männerbeine, Unterschenkeltattoos und Adiletten aller Art bewundern können. Im Ernst: Der Anblick männlicher Achselbehaarung und gelber Zehennägel ist eine der unangenehmen und vor allem ärgerlichen Nebenerscheinungen des Sommers. Es ist eine Frage des Respekts gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, ihnen in einem arbeitsmässigen Tenue zu begegnen und nicht in Strandklamotten. Wir haben keine Kleidervorschriften und haben auch nicht im Sinn, solche einzuführen. Aber es gibt eine untere Schwelle der Decency, die wir doch bitte nicht unterschreiten sollen. Kommt dazu: Jeder Journalist und jede Journalistin in diesem Hause kann jederzeit ungeplant einen Drehauftrag bekommen. Und da gilt zwingend, dass wir auf dem Set immer situationsgerecht gekleidet auftreten. Natürlich kann man den Reporter wegcadrieren. Aber was soll ein CEO oder ein Politiker denken, der Anzug und Krawatte trägt, wenn ihm ein Reporter in Flip Flips, kurzen Hosen und einem verwaschenen Feinripp-Unterleibchen gegenübersteht.»
Gut so, finden wir vom Klein Report. Dampfende Achselhaare, schwitzende Zehen und freiliegende Speckrollen sind nun mal Teil eines anderen Drehbuchs.
Donnerstag
08.07.2004