Dass die Publicitas die Buchungsprozesse automatisieren will, ist schon seit knapp einem Jahr bekannt. An der Dreikönigstagung gab CEO Alain D. Bandle nun weitere Einblicke in die geplanten Entwicklungen beim Werbevermarkter aus Zürich.
Die Publicitas will mit den neuen Buchungsprozessen Angebot und Nachfrage technologiegestützt zusammenbringen, wie er vor einem Jahr dem Klein Report sagte. Am Dienstag gab er im World Trade Center bekannt, dass 2014 die Auftragsübermittlung digitalisiert werden soll.
Das bedeutet, dass nur noch mit PDF und nicht mehr mit Papier gearbeitet wird. Das gilt auch für die Zeitungen, womit künftig den Anzeigekunden digitale Belege verschickt werden sollen. «Wir sparen so 60 Tonnen Papier, das wir jährlich in der Schweiz herumfahren», sagte er.
Die Kernfrage, die die Bestrebungen zur Automatisierung antreiben würde, sei aber, wie einfach eine Buchung gemacht werden könne. Deshalb verfolge man eine kompromisslose Fokussierung auf den Kunden, so Bandle.
Mit der Automatisierung soll aber auch eine Effizienzsteigerung und die Kostenführerschaft erreicht werden. «Wir wollen Agenturen nicht konkurrenzieren, sondern deren bevorzugter Partner sein», beschwichtigte er.
Das neue Buchungssystem soll sämtliche Mediengattungen umfassen. «Video und Mobile werden die wichtigsten Werbeträger», sagte Bandle. «Die Monetarisierung über mehrere Kanäle ist eine Herausforderung.» Falls der Start in der Schweiz erfolgreich verlaufen sollte, könnte sich der Publicitas-CEO auch eine Expansion ins Ausland vorstellen.
Medieninstitut-Leiter Fredy Greuter, der die Tagung moderierte, befragte Bandle zum Schluss noch zu seiner Einschätzung des Standes in drei Jahren. «Ich will schon vorher zum 125-Jahre-Jubiläum ein rauschendes Fest feiern», sagte Bandle. «Das geht aber nur, wenn wir schwarze Zahlen schreiben.»