Die Dreikönigstagung des Medieninstituts des Verbands der Schweizer Presse war - abgesehen von den Referaten - wie immer eine wunderbare Klatschbörse oder eine «Familienfeier», wie es Unternehmensberater Walter von Wartburg anzüglich-spöttisch sagte. Weitere Bonmots, Beobachtungen und Bemerkungen:
o Als Medieninstitut-Leiter Karl Lüönd den früheren Fernseh-Chefredaktor Filippo Leutenegger vorstellte, vergass er auch nicht, dessen Aspiration auf ein Nationalratsmandat zu erwähnen. «Damit hilfst Du dort, wo die Not am grössten ist», erteilte Lüönd dem heutigen Jean-Frey-CEO ein zweifelhaftes Lob, da dieser auf der Wahlliste der krisengeschüttelten Freisinnig-demokratischen Partei kandidieren will.
o Und gleich nochmals Kari Lüönd, diesmal auf eine Bemerkung von Tagi-Chefredaktor Peter Hartmeier, er verstehe seine Aufgabe als «Antreiber der Redaktion»: «Ein Journalist, den man antreiben muss, ist wie ein Hund, den man auf die Jagd tragen muss.»
o Besser erreichbar ist ab sofort Peter Menzato, Anzeigenleiter der «Bilanz», der beim traditionellen Dreikönigs-Kuchen-Essen ein multifunktionales «Handspring»-IT-Spielzeug gewann, das wiederum laut Lüönd fast alles kann ausser fliegen und schiessen.
o Als respektloser Kommentator der Referenten und ihrer Ansprachen profilierte sich einmal mehr Kommunikations-Berater Klaus J. Stöhlker, der während eines eher flauen Referats sarkastisch feststellte, ein bekannter CEO ganz vorne in den Zuhörerreihen denke jetzt offensichtlich an etwas anderes. Und eine weitere Ansprache, die nicht nach seinem Gusto war, tituliert er als «schwäbischen Rundfunk».
o Gar nichts sagen wollte indes ex-«Beobachter»-Chefredaktor und laut neuer Visitenkarte Ringier-Projektleiter Ivo Bachmann, der pausenlos bestürmt wurde, woran er eigentlich arbeite und wann man das Ergebnis dieser Tätigkeit zu sehen bekomme: «Ich bin dran, und du wirst es dann sehen», sagte er ununterbrochen und schmunzelnd.
Dienstag
07.01.2003