Als entschiedenen Befürworter eines Einbezugs der Verleger und der Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) in den Schweizer Presserat bekannte sich an der Dreikönigstagung der neue Präsident Dominique von Burg. Der frühere Chefredaktor der «Tribune de Genève» nimmt damit dieselbe Haltung wie sein Vorgänger Peter Studer ein. Skeptisch waren zu dieser Frage bisher die Journalistenverbände eingestellt, aber von Burg war zuversichtlich, dass es bei den Medienschaffenden «noch etwas Reifungsprozess» brauche, bis auch sie auf diese Linie einschwenken. «Breiter abgestützt kann der Presserat nur stärker werden», unterstrich der neue Präsident zu diesem Thema.
Dominique von Burg ist auch daran interessiert, den Presserat verstärkt in der Öffentlichkeit darzustellen, um sich in der Medienbranche bekannter zu machen. «Wir haben uns schon öffentliche Sitzungen überlegt», gab er etwa bekannt. Zudem sei vermehrt mit Stellungnahmen des Presserats zu allgemein interessierenden Fragen der Medienethik zu rechnen. Als Beispiele nannte er: Können Verlage unter dem aktuellen Finanzdruck überhaupt noch guten Journalismus gewährleisten? Führt ein übertriebener Persönlichkeitsschutz zur Erschränkung der Pressefreiheit? Dabei machte Dominique von Burg deutlich, dass ihm an vermehrten öffentlichen Diskursen zu derartigen Themen gelegen sei. «Es besteht die Gefahr, dass die Medien immer zahmer werden», sagte er und zeigte sich interessiert daran, diese Tendenz zu bekämpfen.
Dienstag
08.01.2008




