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Montag
17.01.2022

Medien / Publizistik

Italienische Pünktlichkeit: Die Sprach-Zeitschrift für Italienisch-Lernende kämpft mit Engpässen bei der Produktion. (Bild Screenshot der Ausgabe Nr. 46 vom Sept./Okt. 2021)

Italienische Pünktlichkeit: Die Sprach-Zeitschrift für Italienisch-Lernende kämpft mit Engpässen bei der Produktion. (Bild Screenshot der Ausgabe Nr. 46 vom Sept./Okt. 2021)

In einem legendären Peter-Ustinov-Zitat heisst es: «Ich stelle mir die Hölle so vor: italienische Pünktlichkeit, deutscher Humor und englischer Wein». 

Wie dehnbar der Begriff der Pünktlichkeit im italienischen Sprachraum tatsächlich ist, beweist derzeit die Zeitschrift «Tutto Italiano», die gewöhnlich sechsmal pro Jahr erscheint. Die vom im englischen Bristol beheimateten Sprachspezialisten Languages Direct herausgegebene Zeitschrift ist nämlich ordentlich im Verzug. Aktuell warten die Italienischlernenden auf Ausgabe Nummer 47, die in der Planung mit «November / Dezember 2021» datiert war. 

Dass der Erscheinungsrhythmus der Sprachzeitschrift so sehr ins Wanken geraten ist, liegt in Wahrheit weniger an der italienischen Mentalität als an der Corona-Pandemie. Schon die Produktion von Ausgabe Nummer 46 hatte sich um mehrere Tage verzögert «aufgrund von Covid-19-bedingten Gesundheitsproblemen beim Team in Italien», wie der Verlag im Herbst mitteilte. 

In der jetzigen Entschuldigung, welche auch die Leserinnen und Leser aus der Schweiz erst am 13. Januar erhalten haben, bemüht sich Languages Direct gar nicht mehr um direkten Verweis auf die Pandemie, sondern verspricht in nüchternem Ton: «Die neueste Ausgabe von ‚Tutto italiano‘, Nr. 47, ist jetzt in der Druckerei und wird in der Woche vom 24. Januar ausgeliefert – wir entschuldigen uns für die Verzögerung.» 

Zu den Höhepunkten der Ausgabe 47 zählen gemäss Verlagsmitteilung ein Besuch bei den Meister-Chocolatiers von Turin, ein Beitrag über «La canzone napoletana» und das dieser Kunstform gewidmete Museum sowie eine Story über die Expansionspläne des italienischen Lebensmittelkonzerns Barilla, eines der grössten und ältesten Nudelhersteller der Welt.

Die Sprachzeitschrift «Tutto italiano» versteht sich als zweiteiliges Lernangebot. In gewöhnlichen Zeiten erhalten die Abonnenten alle zwei Monate ein 52-seitiges gedrucktes Magazin und eine rund 60-minütige CD. Das Magazin wird in Rom produziert und ist vollständig auf Italienisch verfasst, pro Artikel einzig ergänzt mit einigen Schlüsselwörtern und Redewendungen, die auf Englisch erklärt werden. 

Die Artikel haben gemäss Verlag den Anspruch, aktuelle Themen aus den Bereichen Reisen, Politik, Sport, Essen und Kultur abzubilden. Was denn auch zur Folge hat, dass die Corona-Pandemie nicht nur in den Entschuldigungsmails des Verlags, sondern auch im Heft Dauerthema ist. Hoffentlich nicht mehr allzu lange.