Wie steht es um die zeichnerischen Fähigkeiten von Markus Somm? Die Frage könnte den Chefredaktor des «Nebelspalters» bald einmal beschäftigen. Muss Somm bald selber zum Pinsel greifen?
Gemäss Recherchen des Klein Reports haben wieder Illustratoren das Handtuch geworfen. Dabei handelt es sich um langjährige Mitarbeiter, die mit dem Kurswechsel des Chefredaktors nicht mehr leben wollen.
Markus Somm wollte die drei Abgänge gegenüber dem Klein Report nicht kommunizieren. Fakt ist aber: Nicht nur die Mitarbeiter wissen nicht, wie es weiter geht. Auch die Abonnenten und Medienexperten staunen über die jüngsten Nachrichten.
Im Juli verkündete Somm, dass er im August die Bezahlschranke im Online lockern wolle. Geschehen ist nichts. Dann wurde bekannt, dass dem Chefredaktor Print, Ralph Weibel, fristlos gekündigt wurde. Gleichzeitig vernahm man, dass Anfang September die Zusammenführung zwischen Print und Online verkündet werde. Geschehen ist nichts.
Vor wenigen Tagen erhielten die Mitarbeiter die Nachricht, dass am 25. September ein «Boxenstopp» mit Markus Somm und Geschäftsführer Christian Keller stattfinden werde. Wird dann endlich über die unklare Zukunft gesprochen?
Auch die Abonnenten haben keine Ahnung, wie es weitergehen wird. Das Jahresabo steigt und fällt wie an der Börse. Mal kostet es 192 Franken, dann 179, dann 89.50. Aktuell kostet es wieder 179 Franken. Geht der Print im Online unter, oder umgekehrt? Und wer von den Zeichnern bleibt eigentlich noch erhalten?
Der «Nebelspalter»: Mit dem Printprodukt wurde Somm nie richtig warm. Er fremdelt bis heute mit den Comics und Texten. Anfangs plante er eine Zweiteilung des Blattes: Vorne im Blatt die besten Texte von nebelspalter.ch und im hinteren Teil die Comics. Umgesetzt wurde die Idee nicht. Denn die Zeitschrift konnte sich finanziell behaupten, die Löhne an die Zeichner gelten als bescheiden.
Auch kam es nicht zu einer grossen Kündigungswelle der Abonnenten, als Somm den «Nebelspalter» übernahm. Diese fand stattdessen bei den Zeichnern statt. Als die Pläne von Somms Übernahme des «Nebelspalters» publik wurden, setzte eine grosse Abgangswelle von Cartoonisten ein. Ein paar von ihnen gründeten die Onlineseite petarde.ch.
Ralph Weibel, der geschasste Chefredaktor Print, konnte wichtige Zeichner zurückhalten und das Heft in ruhigere Fahrwasser bringen. Einen Nachfolger für Weibel gibt es nicht. Zumindest nicht als Chefredaktor. Zu teuer, finden Somm und Keller. Eine Illustratorin mit Nebenaufgabe Koordination schaffe das auch.