Die Ausschreibungen von Bund, Kantonen und Gemeinden verlagern sich zunehmend aufs Internet. In den ersten drei Monaten sind auf der neuen Plattform Simap.ch über 600 Aufträge veröffentlicht worden, teilte Volkswirtschaftsministerin Doris Leuthard am Montag vor den Medien in Bern mit. Die Plattform ermöglicht es den Unternehmen, alle nötigen Angaben rasch auf elektronischem Weg zu erhalten. Bisher mussten sie neben dem «Schweizerischen Handelsamtsblatt» zahlreiche kantonale und kommunale Publikationen konsultieren, wenn sie sich einen Überblick verschaffen wollten.
Zudem wird laut Leuthard die Transparenz erhöht, und es können auch Kosten gespart werden. Die Bundesrätin sprach von einem Sparpotenzial von 350 Millionen Franken pro Jahr bei den Vergabestellen. Leuthard bezeichnete die Plattform auch als wichtiges Element für eine künftige Harmonisierung des Beschaffungswesens. Da sind inzwischen allerdings kleine Schritte gefragt, nachdem sich die Kantone in einer Vernehmlassung klar gegen eine Teilvereinheitlichung ausgesprochen hatten.
An der Internetplattform Simap.ch sind bisher der Bund, 23 Kantone und einige Gemeinden beteiligt. Sie soll weiter ausgebaut werden. Die öffentliche Hand vergibt jährlich Aufträge im Umfang von 40 Milliarden Franken. Das entspricht einem Viertel der gesamten Staatsausgaben.
Montag
29.06.2009



