Die Deutsche Presseagentur (dpa) zählt international zu den wenigen Nachrichtenagenturen, die nicht staatlich finanziert werden. Peter Kropsch, Vorsitzender der dpa-Geschäftsleitung erklärt dem Klein Report, wie es sein Unternehmen trotzdem – oder gerade deshalb – schafft, in einem «gnadenlosen Markt» schwarze Zahlen zu schreiben.
Im Mai 2019 hat die dpa ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2018 vorgestellt und wiederholt ein positives Endergebnis bei den Bilanzen erzielt. Für Peter Kropsch liegt vor allem in der Unabhängigkeit des Unternehmens der Schlüssel zu dessen Erfolg. Die Tatsache, dass keine öffentlichen Gelder in die dpa fliessen, treibe sie an, «immer gewissenhaft und betriebswirtschaftlich sinnvoll mit Ressourcen umzugehen». Dies halte fit, weil der Markt gnadenlos ist. «Er kauft nur, was wirklich funktioniert.»
Aus diesem Grund sei Wachstum ein vordringliches Ziel: «Die dpa investiert gezielt in Services, mit denen man höhere Umsätze erzielen kann. Das gilt für alle drei Märkte: den grossen Markt der Medienkunden und die beiden noch kleineren, aber wachsenden Märkte der Unternehmen und der institutionellen Kunden.»
Zuletzt hatte die Presseagentur unter anderem den «dpa-Agenda-Termindienst» eingerichtet, mit welchen Kunden Einblicke in den «Terminkalender» des Unternehmens erhalten; ein Geschäftsmodell, mit dem auch die Keystone-SDA in der Schweiz nun durchstarten will.
«Es geht dabei nicht nur um die Planung der Kunden, sondern vielmehr um die Verzahnung der Kundenredaktionen mit der dpa und unseren Dienstleistungen. Wenn unsere Kunden wissen, dass wir einen bestimmten Termin zum Beispiel mit einem Fotografen besetzen, dann müssen sie keinen schicken, wenn ihre Kapazitäten knapp sind.»
Weil viele Kunden bei den eigenen Ressourcen sparen müssten, seien vor allem die Breite und die Relevanz der Berichterstattung gerade jetzt ein wichtiges Argument für die dpa, sagte Kropsch abschliessend.