Einer der grössten Aktionäre des US-Medienkonzerns Dow Jones lehnt das Übernahmeangebot des Milliardärs Rupert Murdoch ab. Die redaktionelle Unabhängigkeit der Dow-Jones-Zeitung «Wall Street Journal» wäre gefährdet, begründete Jim Ottaway Jr. seine ablehnende Position. «Murdoch verspricht redaktionelle Unabhängigkeit und Nicht-Einmischung ins Nachrichtengeschäft, wenn er Eigentümer von Dow Jones wäre», schrieb Ottaway. «Er hat diese einfachen Versprechen eines eifrigen Käufers in der Vergangenheit gemacht, aber sie nicht immer eingehalten.»
Murdoch benutze seine Medien, um seine eigenen politischen und geschäftlichen Interessen zu verfolgen. «Wir sehen dies jeden Tag hier in Amerika in der `New York Post`, die regelmässig parteiische Nachrichten und Schlagzeilen bringt, die seine Freunde, politischen Kandidaten und Ziele unterstützt und Menschen angreift, die er persönlich ablehnt.» Das lasse sich auch bei Murdochs Fernsehsender Fox beobachten, der als besonders konservativ gilt.
Dow Jones hatte am Dienstag mitgeteilt, eine unerbetene Offerte von Murdochs News Corp erhalten zu haben. Die Firma erklärte, ihr Führungsgremium werde nicht auf die fünf Milliarden Dollar schwere Übernahmeofferte reagieren, da der Mehrheitsaktionär Bancroft das Gebot abgelehnt habe. Die Bancroft-Familie hält 64,2 Prozent der Stimmrechte an Dow Jones.
Montag
07.05.2007




