Ein Trüppchen um Doris Leuthard ist am Donnerstag und Freitag quer durch China gereist. Offizieller Zweck der von den Behörden als «Arbeitsbesuch» titulierten Reise war es, «Einblicke in technologisch innovative Unternehmen» zu bekommen.
Neben der Verkehrs- und Energieministerin sassen auch der St. Galler Regierungsrat Benedikt Würth, mehrere Schweizer Unternehmer und ETH-Professor Klaus Ensslin im Flugzeug ins Reich der Mitte.
Das Programm der Technologie-Tour war dicht terminiert. In Shenzhen, das als das Silicon Valley Chinas gilt, schaute Leuthard unter anderem beim Tech-Unternehmen Huawei und dem Web-Konzern Tencent vorbei, wie das Generalsekretariat des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) am Freitag bekannt gab.
Für ein «Swiss House» wurde eine Absichtserklärung unterschrieben: Das erste «Nullenergiehaus» in China soll mit sogenannter Cleantechnologie aus der Schweiz gebaut werden.
Beim Elektroentwickler BYD liess sich Doris Leuthard in Sachen Elektromobilität informieren. Shenzhen ist die erste Metropole, die bei ihren Bussen ganz auf Stromantrieb setzt. Bis 2020 will sie auch die Taxiflotte umrüsten.
In Hongkong liess sich die Delegation einen Innovationspark zeigen, wo es auch um biomedizinische und Präzisionstechnologie geht. Der Hongkonger Innovationsminister Nicholas W. Yang erklärte, wie seine Stadt sich zur «Smart City» mausern will.
143 Schweizer Unternehmen und Tochterfirmen sind in der südchinesischen Grossregion Guangdong tätig, 23 davon in der Millionenstadt Shenzhen. In Hongkong sind rund 250 Schweizer Unternehmen präsent.
China ist der drittwichtigste Handelspartner der Schweiz hinter der EU und den USA. Seit Juli 2014 gilt ein Freihandelsabkommen.
Politische Traktanden wurden bei dem «Arbeitsbesuch» laut der Uvek-Verlautbarung ausgeklammert.