«Ich freue mich darauf, mit Studierenden zu arbeiten, meine Erfahrungen zu reflektieren und so weiterzugeben, dass noch mehr kritische, denkende, neugierige, spannende Journalistinnen und Journalisten die Schweiz unsicher machen werden.» So umschreibt Dominique Strebel, neuer Co-Studienleiter der Diplomausbildung Journalismus an der Schweizer Journalistenschule MAZ, gegenüber dem Klein Report die Motivation für seinen neuen Job.
Es handle sich dabei um ein 80-Prozent-Pensum, so Strebel weiter. Und es werde sich zeigen, was neben dem Job und der Familie an Zeit für Texte übrigbleibt. «Aber ich gedenke zur Zeit nicht, mich als Studienleiter pensionieren zu lassen», so Strebel. Denn sicher werde er das Recherchieren und Schreiben vermissen. «Gleichzeitig freue ich mich auf den Abstand zur Fronttätigkeit, auf die Möglichkeit zur Reflexion, zur Vernetzung von Wissen, zum Lancieren von Projekten, zum neugierigen Zusammentragen von Know-how, indem ich Dozierenden zuhöre, Studierende unterrichte und begleite. Aus dieser Tätigkeit kann dann durchaus eine noch tiefere Schreib- und Recherche-Energie entstehen, die auszuleben ich mir nicht verwehren werde.»
«Dominique Strebel hat eine langjährige journalistische Erfahrung sowohl in den Printmedien wie im Radio», begründet Heiner Käppeli von der MAZ-Geschäftsleitung gegenüber dem Klein Report die Wahl. Strebel sei zudem initiativ, verfüge über Unterrichtspraxis und sei Herausgeber eines Recherche-Handbuchs. «Er wurde für sein journalistisches Arbeiten schon mehrfach ausgezeichnet.»
In seiner Medienmitteilung vom Freitag schreibt das MAZ, dass man mit der Wahl von Strebel auch die Bedeutung der Recherche in der journalistischen Ausbildung unterstreichen wolle. «Ich glaube, dass man in Recherche nie ausgelernt hat», meint Strebel, selber ein ausgewiesener Recherchejournalist, dazu. Zudem bestehe heute eine echte Herausforderung darin, wie man Recherche im stressigen Alltag möglich mache. Dazu wollen zum Beispiel investigativ.ch und oeffentlichkeitsgesetz.ch Servicetools bereitstellen, bei der Entwicklung dieser Plattformen war Strebel beteiligt. In diese Richtung müsse die Entwicklung gehen, meint er. «Auch muss in der Schweiz eine eigentliche Recherchekultur entstehen. Dazu kann ich am MAZ noch mehr beitragen.» Heiner Käppeli ist der Meinung, dass das Handwerk der Recherche in der MAZ-Ausbildung bereits heute einen hohen Stellenwert hat. Die Aussage in der Medienmitteilung solle als Signal verstanden werden, «dass das MAZ der journalistischen Recherche auch künftig eine wichtige Bedeutung beimisst».