Der Basler Verleger Dominique Hiltbrunner hat sich als Verleger und Herausgeber der «Automobil Revue» und aus dem Verwaltungsrat von Agefi zurückgezogen. Er werde sich in den nächsten Monaten nach der «sehr hektischen Zeit der letzten 14 Monate» neu orientieren und verschiedene vorliegende Angebote im Verlagsbereich prüfen, bevor er sich zu neuen Ufern aufmache, teilte er am Dienstag dem Klein Report mit.
Mit der Medienwelt hat er aber nicht abgeschlossen. «Ich werde im Moment etwas ruhiger treten und anschliessend mein im Verlagsbusiness erworbenes Wissen in der einen oder anderen Form wieder der Branche zur Verfügung stellen», sagte er. «Einige Mandatsangebote liegen mir bereits vor.» Zurzeit schaue er verschiedene Print-Projekte in Frankreich an, ein «sehr spannender Markt mit zurzeit vielen Schwierigkeiten».
Hiltbrunner glaubt weiterhin an gute Perspektiven im Pressemarkt. «Ich bin nach wie vor überzeugt, dass man mit grossem persönlichem Einsatz, Risikofreudigkeit und neuen Ideen auch und gerade in diesem Markt viel bewirken kann. Der Pressemarkt ist im Umbruch», sagte er.
Das Risiko, das der Basler Verleger vor zwei Jahren bei der Gratiszeitung «Spatz» eingegangen war, hatte sich für ihn aber nicht ausbezahlt. Der Verleger gab im Juli das Ende des Blattes bekannt. Auf die Kritik, die er unter anderem daraufhin erntete, reagierte er gelassen. Dass man sich «als Neuling im Medienzirkus nicht überall nur Freunde» machen könne, das gehöre zum Geschäft, meinte er.
Hiltbrunner glaubt nicht, dass die elektronischen Medien die Printmedien langfristig aus dem Geschäft drängen werden. «So wie es immer Leute gibt, die gerne ein schönes Originalbild im Wohnzimmer hängen haben möchten, so wird es immer Leute geben, die gerne eine gut gemachte Zeitung oder ein Magazin in der Hand halten wollen», sagte er.
Einen Einfluss der elektronischen Medien auf die Arbeit der Medienschaffenden verleugnet er aber nicht. «Gerade die Präsenz der elektronischen Medien hat vieles verändert und gibt uns jungen Medienschaffenden die Möglichkeit, uns besser und schneller an die neuen Gegebenheiten anzupassen, da wir damit aufgewachsen sind», sagte er.
Zu einem reinen Onlinemedium will Hiltbrunner aber nicht wechseln. Er fühle sich im Print zu Hause und beim neuen Projekt müsse es sich zumindest um eine Kombination von Online und Print handeln.