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Freitag
13.02.2009

Kino

An einer Tagung an der Universität Bern haben am Freitag Fachleute verschiedener Disziplinen über einen Schweizer TV-Kulturkanal nach dem Vorbild des deutsch-französischen Senders Arte diskutiert. Vorgeschlagen hat den Kulturkanal Bernard Cathomas, Direktor von Radio e Televisiun Rumantscha. Die Medien können den nationalen Zusammenhalt fördern, indem sie etwa den Blick für die unterschiedlichen politischen Kulturen in der Schweiz fördern, erklärte eingangs die Soziologin Ruth Hungerbühler, die eine Studie zum Thema verfasst hat. Sie kommt nach der Auswertung der Berichterstattung über verschiedene Volksabstimmungen zum Schluss, dass in der Deutschschweiz, in der Romandie und im Tessin unterschiedliche politische Kulturen vorherrschen, die sich in den Medien widerspiegeln.

Dieser Unterschied könne als Hinweis darauf verstanden werden, dass die Sensibilität für Fragen der Offenheit der Schweiz gegenüber dem Ausland in der Deutschschweiz kleiner sei, schreibt Hungerbühler im Schlussbericht zu ihrer Studie. Die Unterschiedlichkeit der untersuchten Mediendiskurse lege nahe, dass die Vermittlertätigkeit der Medien als Teil der politischen Kultur ihrer Sprachregion zu begreifen sei, folgert Hungerbühler. Eine Auseinandersetzung über diese Unterschiede könne dazu beitragen, Spannungen abzubauen und den Zusammenhalt der Landesteile zu fördern. Einem eigenen TV-Kanal zu diesem Thema hat die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft indes bereits eine Absage erteilt, da dafür kein Geld vorhanden sei.