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Donnerstag
12.12.2013

Medien / Publizistik

Die Schweizer Journalistenschule MAZ hat ihre Diplomausbildung in Journalismus angepasst und legt nun mehr Wert auf multimediale Inhalte.

«Wir wollen den Studierenden vermitteln, dass sie als Journalistinnen und Journalisten Teil der digitalen Welt sind und sich mit ihr auseinandersetzen müssen», erklärt Bernd Merkel, Studienleiter der Diplomausbildung Journalismus, dem Klein Report.

«Unser Ziel ist nicht die Eier legende Wollmilchsau. Doch wir wollen Leute ausbilden, die in ihrem angestammten Medium stark sind, aber durch ihr Konvergenzwissen anschlussfähig zu Kolleginnen sind, die in anderen Medien ihren Schwerpunkt haben», betont Merkel.

So werden die Studierenden in ihrer zwei Jahre dauernden Diplomausbildung einen eigenen Blog oder eine eigene Webseite bewirtschaften. «Was die Studierenden in den Multimediakursen lernen, können sie im Redaktionsalltag oft nicht umsetzen. Dort arbeiten sie an ihren Printartikeln oder machen Radiobeiträge. Bei der Bewirtschaftung ihrer Blogs oder Webseiten wenden sie das Wissen aus dem Unterricht regelmässig an.»

Als weiteres Zugeständnis an die multimediale Ausbildung wurde die Zahl der obligatorischen Kurse, in denen es um Multimedia und Konvergenzkompetenzen geht, auf acht Tage erhöht. Auch die bestehenden Kurse wurden überprüft, ob sie multimedial aufgegleist sind oder ein «Kästli-Denken» vorherrscht. «Letztlich sind alle unsere Dozierenden gefordert, denn sie müssen die neuen Ansätze im Unterricht umsetzen», sagt Merkel.

Bei der Umgestaltung des Studiums erhielt das MAZ Anfang Jahr Unterstützung von Hansi Voigt, Chefredaktor des Newsportals «Watson». Als neuer Dozent wurde der Kameramann Pierre Reischer verpflichtet, der Erfahrung in Onlinevideos mitbringt.

Für die erste Runde des umgestalteten Diplomstudiengangs, der im März 2014 beginnt, wurden 37 Studierende ausgewählt. 23 von ihnen arbeiten bei Printpublikationen, zehn beim Radio, zwei beim TV und zwei bei einem Onlinemedium. Die Redaktionen reichen von den AZ Medien über den «Wohler Anzeiger», die Netzmedien, Radio Energy, «Liechtensteiner Vaterland» bis zum Rätoromanischen Radio.